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Heilige Drei Könige und fühle mich gut aufgehoben.

Ich denke, wer hier meckert, kann sich selbst nicht

leiden. Doch leider trifft das auch manchmal auf mich

zu. Welches Teufelchen mich wohl reitet, wenn ich aus

nichtigen Anlässen herumpoltere? Ich versuche dann,

mich zur Ordnung zu rufen, und fühle mich in solchen

Momenten gar nicht gut.

Mein ‚Knuttern‘ und Schimpfen geht mir gehörig gegen

den Strich. Vor der Explosion tief ein- und ausatmen

und bis zehn zählen soll ja helfen. Ich arbeite daran,

meine Gelassenheit wiederzufinden – und danke bis

dahin den Mitarbeitern des Seniorenhauses für ihren

fürsorglichen und gelassenen Umgang mit mir.

Dr. Matthias Sandmann,

Chefarzt Hämatologie,

Onkologie, Palliativmedizin

am Petrus-Krankenhaus,

Wuppertal

Tränen fließen inmeinemSprech-

zimmer nicht so oft, wie man ge-

meinhin denkt. Die Menschen

scheinen zunächst sehr gelas-

sen auf ihre Diagnose zu reagieren, doch tatsächlich

suggeriert ihnen ein Schutzmechanismus: „Der meint

nicht mich!“ Entsprechend geschäftsmäßig verläuft das

erste Gespräch: Perspektiven, Therapiemöglichkeiten,

was sind die nächsten Schritte – das sind die Themen.

Erst in den folgenden Kontakten geht es um Gefühle

und Ängste. Werde ich die Therapie gut vertragen, die

Einschulung der Enkelkinder noch erleben?

Die Patienten gehen größtenteils sehr reflektiert, manche

sogar bewundernswert gelassen mit ihrer Krankheit um.

Wenn die Emotionen dann doch mal hochkochen, ge-

weint, geschrien oder Ärzte beschimpft werden, halten

wir das aus. Es ist ja nie persönlich gemeint und kommt

auch sehr selten vor. Als Onkologen müssen wir mit-

fühlen, dürfen aber nicht mitleiden – so schwer uns das

bei dem einen oder anderen auch fallen mag. Unsere

Aufgabe ist es, über die Krankheit zu informieren, die

bestmögliche Therapie mit dem Patienten abzustimmen,

emphatisch Vertrauen auf- und Ängste abzubauen.

Wie schnell man allerdings seine Professionalität und

Gelassenheit verliert, wenn jemand aus der eigenen

Familie betroffen ist, kenne ich aus eigener Erfahrung.

Helge Hill, Bereichsleiter Pflege

und Sozial-Kulturelle-

Betreuung, Seniorenhaus

Marienheim,

Bad Münstereifel

Erst denken, dann handeln – und

zwar in Ruhe. Das verstehe ich

unter Gelassenheit. Mein Hund

Urmel und ich, wir sind beide

von Natur aus ausgeglichene Wesen. Uns haut so

schnell nichts um. Pflege ist ein verantwortungsvoller

Job. Wir haben es mit Menschen zu tun, die ihre Be-

dürfnisse nicht mehr richtig ausdrücken können, und

sind körperlich und geistig sehr gefordert. Altenpfleger

hätten sicherlich eine bessere Vergütung ihrer Leistung

verdient. Doch ständiges Jammern darüber hilft nicht.

Schlimmer: Es frisst wertvolle Zeit und führt zu nichts.

Diese Meinung vertrete ich auch den Kollegen gegen-

über: Geht gelassen an den Tag heran und macht

eure Arbeit gründlich. Am Ende des Tages werdet ihr

feststellen, das ihr viel geschafft habt. Wenn ich dann

doch mal so richtig sauer werde, mich eine berufliche

oder private Situation aus der Bahn zu werfen droht,

gehe ich mit Urmel ein paar Stunden im Wald toben

und spazieren. Der Hund ist ein sehr guter und ver-

ständnisvoller Zuhörer. Bei ihm lade ich meinen Frust

ab. Hinterher kann ich wieder klar denken und der

Situation angemessen begegnen.

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Titel | Thema

CellitinnenForum 3/2018