Liebe Leserinnen, Liebe Leser,
Schmerzen kennt jeder aus eigener Erfahrung. Gott sei Dank wissen aber
nur die wenigsten von uns, was es heißt, dauerhaft mit ihnen leben zu
müssen. Doch immerhin zwölf Millionen Deutsche sind laut Angabe der
Deutschen Schmerzgesellschaft (DGSS) von chronischen Schmerzen
betroffen. Einige davon so schwer, dass ihr Privat-, Familien- und beruf-
liches Leben darunter leidet.
Nicht selten haben diese Menschen eine wahre ,Ärzte-Odyssee‘ hinter sich,
bis ihnen geholfen werden kann – falls sie überhaupt das Glück haben, auf
einen Spezialisten zu treffen. Die Deutsche Schmerzliga e.V. fordert deshalb,
alle Kräfte zu bündeln, um die Versorgung der Patienten zu verbessern.
Betrachtet man neben dem persönlichen Leid auch die volkswirtschaftlichen Auswirkungen der Schmerzbehand-
lung, wird die Forderung nach einer sowohl effektiveren als auch effizienteren Betreuung von Schmerzpatienten
noch dringlicher: 38 Milliarden Euro geben Kranken- und Rentenkassen für Krankengeld, Arbeitsausfall, Frühver-
rentung und Behandlungskosten jährlich aus. Der Jahresumsatz der Pharmaindustrie in der Sparte Schmerzmittel
beträgt in Deutschland stolze 578 Millionen Euro.
Den größten Nutzen haben Patienten, wenn sie durch eine intensive Schmerztherapie Linderung erfahren. Nach
einer Behandlung der Schmerzursache haben sie oft ohne oder nur mit wenigen Schmerzmitteln eine deutlich
bessere Lebensqualität. In den Einrichtungen der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria tragen wir dazu bei, mit
speziellen Schmerzkliniken und -therapeuten die bestehenden Versorgungslücken zu schließen. Unseren Patien-
ten bieten wir ein ‚alles aus einer Hand‘, sowohl in der Akutschmerztherapie als auch in der Therapie chronischer
Schmerzen. Hinzu kommt als weitere Expertise noch die Versorgung Schwerstkranker auf den Palliativstationen.
In den drei Bereichen arbeiten Fachärzte für Schmerztherapie, besonders geschulte Gesundheits- und Kranken-
pfleger sowie Physiotherapeuten mit anderen Fachdisziplinen zusammen, und das auch über die Grenzen des
eigenen Hauses hinaus.
Thomas Gäde
Geschäftsführer
der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria
Editorial
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CellitinnenForum 1/2019