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Die Alarmanlage im Körper

Warum uns etwas weh tut und wie wir damit umgehen

Alarm, Alarm! Die Schmerzfühler,

sogenannte ‚Nozizeptoren‘, am

rechten Knie, sind in Aufregung:

Die Haut brennt. In Millisekunden

melden die Fühler die Störung

über die körpereigene ‚Schmerz-

faser-Autobahn‘ an die Schaltstelle

im Rückenmark. Hier erfolgt eine

erste Gefahreneinschätzung und

Krisenbewältigung in Form von

Befehlen an die Reflexe: Müssen

Muskeln aktiviert werden, um bei-

spielsweise Hände von der heißen

Herdplatte zu ziehen? Gleichzeitig

gehen Informationen an das Gehirn.

Hirnrinde, Zwischenhirn und Hirn-

stamm werten die Botschaft aus,

gleichen die Verletzung mit früheren

Erfahrungen ab, erkennen das auf-

geschlagene Knie, prüfen den ak-

tuellen Gemütszustand, berechnen

aus diesen Faktoren die Intensität

des Schmerzes und senden ihn

aus. Während das ‚erwachsene‘

Gehirn befiehlt, gelassen und ruhig

auf das Ende des Schmerzes zu

warten, brechen Kleinkinder nach

ein bis zwei Schrecksekunden in

ein ohrenbetäubendes Geheul

aus. Sie haben noch keine ausrei-

chende Erfahrung mit Schrammen

und Schürfwunden. Ihr Gehirn hat

noch nicht gelernt, dass bestimmte

Schmerzen schnell vergessen sind.

Und so schalten im Zweifel ihre Ner-

venzellen erst einmal auf höchste

Alarmstufe, bis das bunt bedruckte

Pflaster die Schürfwunde bedeckt

und es für besondere Tapferkeit

noch ein Trost-Bonbon gibt.

Bei gravierenden Verletzungen

der Haut oder der Schleimhaut,

bei Prellungen, Knochenbrüchen

oder nach Operationen arbeiten die

für den Schmerz verantwortlichen

Schmerzfühler, Nervenbahnen und

die betroffenen Areale im Gehirn

Titel | Thema

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CellitinnenForum 1/2019