Schmerzen gehören zum Leben
dazu. Trotzdem ist die Angst vor
ihnen zutiefst menschlich. Gerade
vor einem Krankenhausaufenthalt
fürchten viele Patienten die Schmer-
zen nach einer Operation. Deshalb
ist das Schmerzmanagement ein
besonders wichtiger Bestandteil
der gesamten Behandlung. Das
fängt schon vor einem Eingriff an,
denn die Vorbereitungen sind dabei
das A und O.
Die Patienten können selbst dazu
beitragen, dass die Schmerzen
richtig behandelt werden. Es be-
ginnt damit, dass sie bei ihrem Auf-
nahmegespräch im Krankenhaus
offen über ihre Ängste und Sorgen
sowie eventuelle Vorerkrankungen
sprechen. Beispielsweise beein-
flusst die regelmäßige Einnahme
von Medikamenten das Schmerz-
empfinden – und das ist immer
individuell. „Im Grunde ist die Ana-
mnese beim Aufnahmegespräch
des Patienten die wichtigste Basis
für ein erfolgreiches Schmerzma-
nagement“, sagt Prof. Dr. Stefan
Weber, Chefarzt der Klinik für Anäs-
thesie imHeilig Geist-Krankenhaus,
Köln-Longerich. „Jede Information,
die wir bekommen, hilft uns dabei,
die persönliche Situation des Pa-
tienten zu erfassen und darauf zu
reagieren“.
Nach der Operation hängt die
Entscheidung für die postopera-
tive Schmerzbehandlung von den
Faktoren wie Alter, Konstitution und
der Vormedikation ab sowie von der
Art des Eingriffes. Während einer
Operation werden die Schmerzen
unter einer Vollnarkose völlig aus-
geschaltet. Bei Eingriffen mit einer
Regionalanästhesie oder einer Lei-
tungsanästhesie werden Medika-
mente lokal gespritzt. Bei Letzterer
kommt es zu einer Unterbrechung
der Nervenbahnen in einer Körper-
region oder zur Unterbrechung der
Schmerzleitung im Bereich des Rü-
ckenmarks. Ein Beispiel hierfür ist
die bekannte ‚Periduralanästhesie‘
(PDA) in der Geburtshilfe.
Qualifiziertes
Schmerzmanagement im
Krankenhaus
Das Heilig Geist-Krankenhaus ist
jüngst mit dem DioCert-Siegel:
‚Qualifiziertes Schmerzmanage-
ment‘ ausgezeichnet worden.
Das bescheinigt dem gesamten
Krankenhaus einen ausgezeich-
neten Umgang mit dem Thema
Schmerz. Denn nach einer Ope-
ration kümmern sich sowohl die
Anästhesisten als auch die Pflege-
fachkräfte und die Ärzte der primär
behandelnden Fachabteilung um
den Patienten. Alle sind imUmgang
mit Schmerzen geschult, sensibili-
siert und in ein systematisches und
berufsgruppenübergreifendes Ma-
nagement nach DioCert-Zertifikat
eingebunden. Mit dem Zertifikat
werden wissenschaftlich fundier-
te Therapiekonzepte bescheinigt,
die die Qualität, die Sicherheit und
den Nutzen für die Patientinnen und
Keine Angst im Krankenhaus
Nach einer Operation muss man nicht leiden
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CellitinnenForum 1/2019