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Zu Beginn des letzten Jahres be-
kam ich die Idee, eine dreimonatige
berufliche Pause einzulegen, um
mich für ein soziales Projekt im Aus-
land zu engagieren. Ich hatte schon
seit längerem den Wunsch, für eine
Zeit im Ausland zu leben und eine
fremde Kultur kennenzulernen. Die
Geschäftsführung des Neurologi-
schen Therapiecentrums in Köln hat
sehr positiv darauf reagiert, sodass
ich in der Zeit von Oktober bis Ende
Dezember unbezahlten Urlaub
von meiner ergotherapeutischen
Tätigkeit nehmen konnte. Nach-
dem diese ‚Formalitäten‘ geklärt
waren, ging es auf Projektsuche.
Dies stellte sich als komplizierter
heraus als vorher angenommen,
denn viele Organisationen setzen
eine Aufenthaltsdauer von min-
destens sechs Monaten voraus.
Nach langer Recherche bin ich auf
den Verein BeeBob Hilft e.V. aus
Düsseldorf gestoßen. Der Verein ist
aus einer Initiative junger Menschen
entstanden, die ehrenamtlich und
in enger Zusammenarbeit mit einer
nationalen Partnerorganisation ein
Kinderhaus in Kambodscha auf-
gebaut haben.
Vom Therapiecentrum
an die Schultafel
So ging meine Reise im Oktober
2014 nach Südostasien. Im Osten
Kambodschas, in der Provinzstadt
Stung Treng, nahe der laotischen
Grenze, befindet sich das von Bee-
Bob unterstützte Kinderhaus. Dort
leben 20 Kinder im Alter von vier
bis 21 Jahren. Die bunt gemischte
Gruppe wird von zwei Hausmüttern
und einem Projektleiter liebevoll
umsorgt. Die Kinder kommen aus
schwierigen familiären Verhältnis-
sen, sind Waisen oder ihre Eltern
haben kein ausreichendes Einkom-
men, um ihnen eine Schulbildung
zu ermöglichen. BeeBob schafft für
die Kinder ein neues Zuhause, in
dem sie unbeschwert aufwachsen
können und durch gute Bildung
eine Chance auf eine bessere Zu-
kunft haben.
Vor Ort habe ich gemeinsam
mit einer anderen Volontärin aus
Deutschland den Alltag der Kinder
mitgestaltet. In Kambodscha sieht
das Bildungssystem den Eng-
lischunterricht erst ab dem ach-
ten Schuljahr vor, deshalb haben
wir den normalen Unterricht der
Kinder ergänzt und ihnen täglich
Englischstunden gegeben. Es war
toll zu sehen, wie wissbegierig und
freudig die Kinder dieses Angebot
angenommen haben. Jeden Mor-
gen begrüßten die Kinder uns mit
einem fröhlichen „Hello, how are
you? English?“. Die Verständigung
klappte besonders mit den etwas
älteren Kindern schon ziemlich gut,
sobald die erste Scheu, Englisch
zu sprechen, überwunden war.
Aber auch die Kleinsten konnten
Gemüseanbau – Hilfe zur Selbsthilfe
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CellitinnenForum 2/2015
Idee | Einsatz
Auszeit in Kambodscha
Bericht über mein dreimonatiges Volontariat in Thalaborivat