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Frau Tränkner, seit wann sind Sie im

Seniorenhaus Heilige Drei Könige

tätig?

Ich arbeite hier seit der Eröffnung

des Hauses 2011. Zunächst küm-

merte ich mich um die Sozial-Kul-

turelle Betreuung und die Einzugs-

beratung, seit einem halben Jahr

begleite ich die Bewohner auch

seelsorgerisch.

Wie viele Mitarbeiter arbeiten in

Ihrem Bereich?

Im Haus haben 95 Menschen in

unterschiedlichen Wohn- und Be-

treuungsformen eine neue Heimat

gefunden. Eine Besonderheit sind

drei Ordensgemeinschaften, die

ihr Klosterleben im Alter bei uns

fortführen. Im SKB-Bereich arbei-

ten neun Mitarbeiter, sieben Fest-

angestellte und zwei Honorarkräfte.

Hinzu kommen noch viele ehren-

amtlich Tätige, die die Vielfalt an

Aktivitäten in unserem Haus maß-

geblich unterstützen.

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?

Fünfzig Prozent meiner Arbeits-

zeit entfallen auf die Einzugsbera-

tung, die restlichen Prozente auf

die sozial-kulturelle und die seel-

sorgerische Betreuung der Be-

wohner. Zusammengenommen

ist das eine sehr spannende und

abwechslungsreiche Mischung. In

der Einzugsberatung habe ich viele

Kontakte zu den Angehörigen, für

die Koordination der Sozial-Kul-

turellen Betreuung gilt es, unsere

Betreuungsstandards mit Leben

zu füllen. Besonders am Herzen

liegt mir, im Team von haupt- und

ehrenamtlichen Mitarbeitern, mit

und nicht für Senioren Angebote

zu schaffen. Vor einem halben

Jahr habe ich die Qualifizierungs-

maßnahme ‚Begleiter in der Seel-

sorge‘ abgeschlossen. Seitdem

bereite ich Wortgottesdienste vor,

organisiere Verabschiedungen und

führe religiöse Einzel- und Gruppen-

gespräche.

Welche persönlichen Vorausset-

zungen sollte man in Ihrem Beruf

mitbringen?

In unserem Arbeitsbereich müs-

sen Mitarbeiter kontaktfreudig und

-fähig sein und sie dürfen auch in

schwierigen Situationen den Über-

blick nicht verlieren. Viele Entschei-

dungen werden im Team getroffen,

Einzelkämpfernaturen kommen da-

mit häufig nicht klar. Lust am Lernen

gehört ebenfalls zu den Vorausset-

zungen unseres Berufes, da wir uns

immer weiterqualifizieren müssen –

und dürfen.

Was hat sich in Ihrem Beruf in den

letzten Jahren geändert?

Erfreulicherweise schauen wir in der

sozialen Arbeit immer mehr durch

die ressourcenorientierte Brille,

weniger durch die defizitäre. Das

heißt, wir setzen dort an, wo Men-

schen etwas können und wollen.

Wir stärken ihre Fähigkeiten und

geben Hilfestellung, wo es nicht

mehr alleine klappt.

Welche Erfahrungen möchten Sie

nicht missen?

Die vielen gelungenen Kontakt-

momente beispielsweise mit de-

menziell veränderten Bewohnern

oder Gespräche mit Bewohnern

über ‚Gott und die Welt‘ bereichern

meinen Arbeitsalltag.

Können Sie Ihren Beruf jungen

Menschen weiterempfehlen?

Ja! Für jeden, der bereit ist, sich mit

anderen Menschen auf den Weg zu

machen, der das Leben als Geben

und Nehmen versteht, ist der Beruf

Herausforderung und Bereicherung

gleichermaßen.

Vielen Dank für das Gespräch!

CellitinnenForum 2/2015

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Idee | Einsatz

Was macht eigentlich …?

Gisela Tränkner, Koordinatorin der Sozial-Kulturelle Betreuung (SKB),

Einzugsberaterin für die Kurzzeitpflege und Begleiterin in der Seelsorge