sich nach langer Diskussion für die
Produktion eines Films entschieden
haben: Die Schilderung der Abläufe
im Krankenhaus aus der Perspek-
tive einer demenziell veränderten
Patientin: Barbara. ‚Barbaras Story‘
vermittelt dabei sehr eindringlich
und emotional die Gefühlswelt der
Protagonistin – sowohl ihre Ängste
vor allem Unbekannten und ihre
Sorgen über ihre Verwirrung, als
auch ihre Erleichterung und Ent-
spannung, wenn sie auf ein Gegen-
über trifft, das ihr freundlich begeg-
net und sich ausreichend Zeit für sie
nimmt. Der Film gibt den 13.500
Mitarbeitern der Londoner Kliniken
einen ganz unmittelbaren Einblick
in eine Erlebenswelt, die ihnen an-
sonsten verschlossen bliebe. Heute
sei Barbara in ihren Einrichtungen
bekannter als Florence Nightingale
– so Eileen Sills augenzwinkernd.
Kleine Gesten –
große Wirkung
Der Umgang mit dementen Patien-
ten wirft natürlich nicht nur pflege-
rische Fragen auf, sondern kon-
frontiert auch die Ärzte mit einem
komplexen Krankheitsbild, dessen
Erforschung an vielen Stellen noch
in den Kinderschuhen steckt. Sehr
anschaulich schilderten zum Ab-
schluss des Tages Dr. Valentin Goe-
de, Oberarzt der Geriatrie am St.
Marien-, und Martin Rössler, Assis-
tenzarzt der Anästhesie, Intensiv-
medizin und Schmerztherapie am
St. Franziskus-Hospital, ihre fach-
lichen Erfahrungen aus dem alltäg-
lichen Umgang mit ihren Patienten.
Dr. Goede legte den Schwerpunkt
seiner Ausführungen vor allem auf
die Frage, woran man eine Demenz
überhaupt erkennt. Denn nicht jede
Einschränkung der Gehirnleistung
bei älteren Patienten sei direkt eine
demenzielle Veränderung. Und eine
vorschnelle Diagnose und vor allem
Medikation schade dem Patienten.
Im Fall eines altersbedingten Nach-
lassens der kognitiven Fähigkeiten
CellitinnenForum 1/2015
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Medizin
Betreuung