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Zulauf bekam. Jeder, der solch eine Mischungr verkostete,

wurde zur lebenden Reklame für die betreffende Bar.

Auf solche Weise entstanden mit den Jahren, hunderte,

.ia tausende der verschiedenartigsten Getränke, von denen

viele heute noch ebenso beliebt sind, wie zur Zeit ihrer

Entstehung, während andere nach kurzer Zeit wieder ver

fressen waren.

In einer Notiz im „Savannah (Galveston) Merctiry" vom

1. Juli 1829 sind gleichfalls verschiedene Getränke benannt,

die in der damaligen Zeit in Mode waren und von denen

einige noch in neueren Rezeptbüchern zu finden sind. In

der erwähnten Notiz heißt es: „Wenn ich nach dem Früh

stück einen „Settier", um 9 Uhr einen „Co o 1 e r ",

um 10 Uhr einen „Bracer", um 11 Uhr

einen „W h e t -1 e r ", dazu in der Zeit vor dem Mittag

essen 2 bis 3„S t i ff e n e r"zu mir nehme, dann habe ich

kein Recht, mich zu beklagen." Abgesehen davon, daß

diese Notiz — wie immer — das Trinken bewitzelt, ist für

uns vor allem die Anführung dieser Getränkenamen in

teressant.

Endlich im Jahre 1862, als sich die Zahl der Getränke

mischungen so vermehrte, daß man nicht mehr ein noch

aus wußte, unternahm es ein Fachmann, der zur Berühmt

heit gewordene Bartender Jerry Thomas, Ordnung

in diesen Urwald von Getränkebezeichnungen zu bringen.

In seinem 1862 zum ersten Male erschienenen „Bar-

tenders Guide" sammelte und sortierte Thomas den

Wulst der bis dahin bekannten Rezepte, um alles, was von

Wert war, der Nachwelt hinterlassen zu werden, zusam

menzufassen. Ihm gebührt das Verdienst, das erste Ge

tränke-Rezeptbuch veröffentlicht zu haben.

Die Getränke-Mischkunst blieb .iedoch nicht stehen. 1868

erschien ein neuer Stern am „Bar-Himmel". Der heute

gleichfalls berühmte Bartender Harry Johnson begann

in diesem Jahre seine Laufbahn in San Francisco, und ihm

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