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eines gewissen Pierre Moreau, dem die Franzosen den

.Spitznamen „Maiilwiirf" zugelegt iiatten, weil er nach der

damaligen Auffassung der „erste Bootlegger" (Aikohol-

sclimuggler) des Jahres 1700 war. Als Agent des damaligen

Gouverneurs von New-France, Graf Frontenac, trieb er

einen lebhaften Handel in „Feuerwasser" mit den Indianern

der dortigen Gegend, der, da dieser Handel verboten war,

nur durch Schmuggel erfolgen konnte. (Die Bezeichnung

„Bootlegger" stammt von „Bootlegg"= Stiefelschaft. Man

bezeichnete die Alkoholschmuggler mit Bootlegger, weil sie

die hohen Schäfte ihrer Stiefel zum Verstecken der Schmug

gelware verwendeten.)

Whisky war ein wichtiges Zahlungsmitter im Handel

mit den Indianern; aber er wurde auch die Ursache eines

entsetzlichen Blutbades, als ein Weißer namens Heald, der

für den Gründer der ersten Familiendynastie Chicagos,

John Kinzie, das Waffen-, Schießpulver- und Whiskylager

verwaltete, eines Tages die Whiskyvorräte in den Fluß lau

fen ließ, was von den Rothäuten, für die diese Vorräte be

stimmt waren, beobachtet wurde. Die Chicagou-Indianer

glaubten sich um ihr „Feuerwasser" betrogen und rächten

sich dadurch, daß sie tags darauf die kleine Besatzung

samt Frauen und Kindern niedermetzelten. Und dies alles

wegen emiger Flaschen Whisky! Wie hoch der Alkohol bei

den Indianern im Werte stand, geht aus einer anderen

Stelle des Buches von Lewis und Justin hervor, an der sie

schildern, daß als Entgelt für die Räumung von 5 Millionen

Acres Landes und Überlassung des Terrains an die Weißen,

den Rothäuten Whisky, Geld und andere Waren über

geben wurden.

Einige Kuriositäten.

Als im Jahre 1837 die Grundstücks-Spekulation in Chicago

zusammenbrach, verschwand mit einem Male alles Geld.

Man half sich damit, sogenannte „I. O. Y.'s" auszugeben.

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