führen ist. In den Sprechraum stellte man zur Bequemlich
keit der Gäste manchmal auch einen Tisch, eine einfache
Holzbank oder oftmals auch nur leere Kisten (siehe Illustr.
S. 15). Meistens fehlten auch diese einfachen Annehmlichkei
ten, denn die Aufenthaltsdauer in solchen Trinkstätten war
.ja durch Vorschriften beschränkt, und dem mußte Rechnung
getragen werden. Dafür war die obere Querleiste der
Schranke so breit und flach, daß die davor stehenden
Gäste zur Not ihr Glas darauf stellen konnten. An Stelle
von Stühlen brachte man unten an der Schranke eine
Stange zum Aufstützen der Füße an, die auch heute noch
ein charakteristischer Teil des modernen Barbüfetts ist.
Wenn jemand zum Trinken einladen wollte, so tat er dies
mit den Worten, „let's go on the Bar" (laßt uns an die
Schranke gehen). Eine solche Aufforderung war also
gleichbedeutend damit, daß man etwas trinken oder sich
bei einem Getränk unterhalten wollte.
Daß es zu jener Zeit auch schon sogenannte „Barhangers"
gab, das sind Leute, die am liebsten den ganzen Tag an
der Schranke „hängen", wird wohl, wenn man menschliche
Schwächen in Erwägung zieht, der Fall gewesen sein;
ebenso sicher anzunehmen ist, daß die Vorschriften über
den Verkehr in den Tavernen, nicht immer streng nach
dem Buchstaben befolgt wurden. So konnte es vorkom
men, daß manch einer dieser „Roughriders" stundenlang
an die Schranke gelehnt beim Trinken und Plaudern ver
harrte. Die Unterhaltungen wurden dann meist recht leb
haft, nicht zum wenigsten durch das genossene „Strong
Water" und in solcher Stimmung konnte es passieren, daß
auch eine Pistole los ging, denn diese Waffen hingen den
Roughriders immer sehr lose im Gürtel. Nicht selten waltete
auch der „Storekeeper" mit der Pistole im Gürtel seines
Amtes. Da war es klug, daß jedes mögliche Zielobjekt
aus dem Wege geräumt und keine kostbare Einrichtung
vorhanden war.
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