DIE CHRISTIANSBTJRG.
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Hofe uncl fast 1000 Menschen bewohnt, gerieth es zu glei-
cher Zeit an mehreren Orten seines Inneren in Brand, und
in wenigen Stunden waren nur noch die Aussenmauern des
Palastes ubrig. (In StefTen’s ,,Walseth und Leith“ , erstem
Theile, findet sich eine interessante Schilderung von die
sem Brande.)
‘Die jetzige Christiansburg ist vom Baudirector Hansen
aufgefiihrt. Die Contrafagade nach dem Schlossplatze —
nach der Stadt hinaus — hat eine Lange von 360 , eine
Hohe von 92 und eine Tiefe von 84 Fuss. Ueber dem
Haupteingang dieser Fa?ade ist ein schoner, mit 6 korin-
thischen Såulen geschmiickter Altan ; das Portal endigt mit
einem dreieckigen Frontispice, worin ein Basrelief m it Fi
guren iibernatiirlicher Grosse aus
terra cotta,
von Borup
ausgefiihrt — die Composition von Thorwaldsen — ; es stellt
die regierende und ordnende Macht d ar, Jupiter auf dem
Universum thronend, umgeben von Minerva, Nemesis,
Oceanus und Tellus. Das Portal selbst hat 4 Basreliefs in
Marmor von Thorw aldsen: Minerva und Prometheus ; Her
kules und H ebe; Jupiter und N em esis; Aeskulap und Hy-
gaea; 4 kolossale Statuen in Bronze ■die Stårke, die Weis-
heit, die Gerechtigkeit und die Gesundheit, die erstere von
Thorwaldsen, die drei letzteren von Bissen, gegossen von
Dahlhoff, fullen die Nischen des Portals. Durch dieses
gelangt man in den inneren Hof des Schlosses, der aus
den 4 Fliigeln des Hauptgebåudes gebildet wird. Drei die
ser Fliigel haben 6 Etagen (Keller- und Mezzanin-Etage in
begriffen) , der vierte, der westliche, der die Hauptfagade
bildet, ist durch eine Colonnade von 4 Reihen Saulen tosca-
nischer Ordnung durchbrochen, die den nordlichen und
siidlichen Fliigel m it einander verbindet. Durch diese Co
lonnade gehend, kommt man auf denVorhof des Schlosses,
dessen Mitte die grosse offene Reitbahn bildet. Dieser Vor-
hof hat 460 Fuss Lange und 380 Fuss Breite; er ist von