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AUSFLUG NACH KULLEN.
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Hugels erhebt sichHelsing’s Thurm, Kjarnen, ein altes, m or-
sches Gemåuer aus uralter Zeit, seiner schonen Aussicht
wegen jedoch von Reisenden gern besucht. Man geht
durch den Garten eines in der Nahe des Marktes wohnen-
den Kaufmanns, bei dem auch die Schliissel zu erbitten
sind, und w ird fiir die Miihe und theilweise Gefahr des E r-
steigens reich belohnt. Man sieht hier, iiber die Stadt und
den Hafen weg, den Sund m it seinen schwimmenden Se-
geln und die seelandische Kiiste m it Helsingor und der
stolzen Kronenburg vor sich.
In Helsingborg hat man gleich Gelegenheit m it dem
schwedischen Postwesen eine kleine Bekanntschaft zu ma-
chen; dasselbe ist auf eine ganz eigenthiimliche Weise ein-
gerichtet. Mit Ausnahme der zwei Diligencen von Gothen-
borg und Helsingborg nach Stockholm geschieht alles Rei
sen in Schweden m it Skjuts, d. h. auf kleinen, leichten
Leiterwagen, den gewohnlichen Arbeitswagen der Bauern,
iiber die eine holzerne Lehnbank gebunden w ird. Die
Pferde dazu, welche bekanntlich nicht m inder klein, aber
rasch und lebendig sind, liefert der Bauer, desgleichen den
Hållkarl oder Jungen, der m it dem leeren Wagen wieder
zuriickfahrt. Das Fahren geschieht in der Regel durch den
Reisenden sélbst, und derHållkarl, oft nur ein Bursche von
10
— 12 Jahren, nimm t alsdann neben ihm oder hinten auf
dem Gepåcke Platz, das bei derKurze desW agens gewohn
lich iiber denselben hinaussteht. Kein Wagen hat fiir mehr
als zwei Personen Raum, und weil die kleinen muthigen
Pferde, die auch in Deutschlan d u n ter dem Namen „Schwe
den" bekanntsind, zugleich der Bauer,n Acker bestellen und
daher bei der Ankunft der Reisenden oft erst vom Felde
geholt werden m iissen, sieht man sich genothigt, einen
Skjutsrattare (Postreiter) von Skjutshåll (Station) zuSkjuts-
håll vorauszusenden. Das Skjutspenningar oder Postgeld
ist ubrigens ausnehmend billig, indem man fiir einen mit