

Landesgesundheitsministerin
Barbara
Steffens (Grüne) zwei Hochkaräter der
deutschen Gesundheitspolitik sich öffent-
lich und eindrucksvoll zugunsten der Arz-
neimittelversorgung durch die öffentliche
Apotheke vor Ort positionierten. Gerade
unter den Vorzeichen eines Urteils des
Europäischen Gerichtshofes, nach denen
ausländische Versandapotheken sich nicht
an die Arzneimittelpreisbindung halten
müssen, war das ein wichtiges Zeichen für
die Apothekerinnen und Apotheker.
Overwiening:
„
Machen Sie den Weg frei“
Kammerpräsidentin
Gabriele
Regina
Overwiening zeigte sich in ihrer Rede
>
Spannende Keynotes zu aktuellen
Themen der Zeit, intensive Work-
shops, informative Fachvorträge und
eine politische Eröffnung, die es in
sich hatte: Über 1.200 Apotheker/
innen, Pharmaziestudierende, PTA
und weitere interessierte Fachbesu-
cher besuchten den sechsten Westfä-
lisch-lippischen Apothekertag (WLAT)
imMesse und Congress Centrum
Halle Münsterland und nahmen nach
zwei Tagen jede Menge spannende
Infos mit nach Hause.
Der von der Apothekerkammer Westfa-
len-Lippe ausgerichtete und organisier-
te zweitägige Kongress war damit zum
sechsten Mal in Folge der größte regio-
nale Apothekertag im deutschsprachigen
Raumund „ein voller Erfolg“, wie Kammer-
präsidentin Gabriele Regina Overwiening
resümierte.
In der politischen Eröffnung am
ersten Kongresstag erlebten die Besu-
cher live, wie mit Bundesgesundheits-
minister Hermann Gröhe (CDU) und
Politische Eröffnung des Apothekertages
„Was sich bewährt hat, müssen wir erhalten!“
Rückendeckung für die Apothekerschaft durch Barbara Steffens und Hermann Gröhe
„
Wir brauchen mehr Wert-
schätzung für Beratung und
nicht mehr Relativierung
von Beratung.
“
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe
Politische Eröffnung im Congress Saal:
700 Teilnehmer folgten den Ausfüh-
rungen von Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe, Bundesgesundheitsmi-
nister Hermann Gröhe und Landesgesundheitsministerin Barbara Steffens.
Vor den Politikern
begrüßte Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening
die WLAT-Gäste und hielt ein leidenschaftliches, immer wieder von großem
Applaus unterbrochenes Plädoyer für ein schnelles Rx-Versandhandelsverbot.
kämpferisch und formulierte, welche
Auswüchse das Urteil habe: „Wenn ein
zuzahlungsbefreiter Patient bei einer aus-
ländischen Versandapotheke ein Rezept
einreicht, erhält er einen Bonus. Dieser
Patient würde also nicht nur nichts für ein
Medikament bezahlen, sondern zusätz-
lich einen geldwerten Vorteil erhalten.
Damit werden zuzahlungsbefreite Pati-
enten nicht nur komplett auf Kosten der
Solidargemeinschaft versorgt – sondern
sie könnten durch das Einlösen eines Kas-
senrezepts auch noch Geld verdienen.“
Overwiening appellierte, begleitet
vom Applaus der 700 Zuhörer/innen, an
die SPD-Bundestagsfraktion, sich nicht
weiter gegen den Gesetzesentwurf von
Bundesgesundheitsminister
Hermann
Gröhe zu stellen: „Auch wenn Sie derzeit
an Selbstbewusstsein zulegen, sind Sie
immer noch Teil dieser Bundesregierung,
die sich dadurch auszeichnet, Probleme
ernst zu nehmen. Nehmen Sie die Unter-
schriften von mehr als einer Million Bür-
gern ernst, davon über 165.000 aus West-
falen-Lippe, die uns im Rahmen einer
Unterschriftenaktion in den vergangenen
TITELTHEMA
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/ AKWL
Mitteilungs
blatt
02-2017