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Liebe Leserinnen, Liebe Leser,

„Altenheimseelsorge: mehr als eine schöne Kapelle!“ Wie treffend ist doch

der Titel des von Peter Bromkamp und Bruno Schrage herausgegebenen

Buches. Das Kölner Diözesanforum für Altenheimseelsorge im Jahr 2013

war Grundlage für die Publikation, die aktuelle Fragestellungen aufgreift, Bei-

spiele aus der Praxis gibt und Anregungen für den seelsorglichen Alltag in

Senioreneinrichtungen anbietet. Lassen Sie mich den Titel für unsere Stiftung

etwas verändern, denn ich möchte auch unsere Krankenhäuser einbeziehen:

‚Kranken- und Seniorenhausseelsorge: mehr als eine schöne Kapelle!‘

Genau dieses ‚mehr‘ ist es, was uns als Gesundheitsdienstleister in katho-

lischer Trägerschaft kennzeichnen soll. Eine künstlerisch ansprechende

Kapelle gestalten oder christliche Symbole auf Hochglanzprospekte drucken,

das kann jeder. Eine besondere christliche Identität und Wertekultur aber in die Tat umzusetzen, das ist schon

deutlich anspruchsvoller. Unsere Ordensschwestern haben es viele Jahre vorgelebt. Das wird mir noch einmal be-

sonders deutlich, wenn ich beispielsweise die 150-jährige Geschichte der Cellitinnen in Bad Münstereifel nachlese.

Bescheidenheit, Gelassenheit, Verantwortungsbewusstsein, Wahrhaftigkeit, Dankbarkeit, Herzlichkeit, persönliche

Zuwendung, Gemeinschaft – genau diesen, für unsere gesamte Stiftung geltenden Wertekodex haben die Ordens-

frauen versucht, in ihren Einrichtungen mit Leben zu erfüllen. Sie haben sich immer wieder erfolgreich bemüht,

Verantwortung für die ihnen anvertrauten Menschen zu übernehmen, sie nicht nur als Patienten beziehungsweise

Bewohner gepflegt oder als Angestellte bezahlt. Sie haben den ganzen Menschen gesehen, seine Stärken und

Schwächen, seine Sorgen und Nöte. Genau das ist es, was uns als Träger ausmachen muss: Eine gelebte Kultur

des Miteinanders auf der Grundlage eines christlichen Wertekodexes. Wir müssen Verantwortung übernehmen:

Führungskräfte für Mitarbeiter, aber auch für die materiellen Werte, Mitarbeiter für Patienten, Seniorenhausbewohner

und Kollegen, aber auch für die anvertrauten Aufgaben, wir alle, für das Erbe, das die Ordensgemeinschaft uns

hinterlassen hat.

Wir haben nicht nur Kapellen in allen unseren Einrichtungen. Unser Titelthema zeigt exemplarisch, welche kon-

kreten Schritte wir bereits gegangen sind, um das ‚mehr‘ umzusetzen. An vielen Stellen gelingt es gut bis sehr

gut, an anderen sind wir auf einem guten Weg. Jeder Tag ist eine neue Herausforderung, die Ansprüche, die wir

für uns definiert haben, mit Leben zu erfüllen. Andererseits ist mir bewusst – und das lehrt uns ja auch die zwei-

tausendjährige Geschichte der Kirche – dass Menschenwerk nie zu einhundert Prozent vollkommen sein kann.

Hans Mauel

Vorsitzender des Vorstandes

der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria

Vorwort

CellitinnenForum 4/2015

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