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In den Krankenhäusern

kümmern sich die Kranken-

hausseelsorger um die Nöte

der Patienten und die der Mit-

arbeiter. Ärzte, Gesundheits-

und Krankenpfleger sowie ihre

Kollegen in Verwaltung und

Nebendiensten können sich

vertrauensvoll mit beruflichen

und privaten Problemen an sie

wenden. Doch wie sieht es in

den Seniorenhäusern aus? Eine

gesetzliche Regelung gibt es

hier nicht. Christliche Häuser

legen einen Schwerpunkt auf

die Seelsorge der Bewohner –

und wo bleiben die Mitarbeiter?

Die Seniorenhaus GmbH der

Cellitinnen hat schon 2006

diese Lücke erkannt und mit der

Berufung des Pallottinerpaters

Horst Liedtke SAC geschlossen.

Seitdem gibt es die Stelle der

Mitarbeiterseelsorge, die seit

Oktober 2014 mit Seelsorgerin

Maria Adams besetzt ist. Welche

Aufgaben umfasst die Position,

wie füllt Maria Adams die Stelle

aus? Das CellitinnenForum

sprach mit ihr:

Frau Adams, Ihr Auftrag ist es,

sich um die Seelen der Mitarbei-

ter zu kümmern. Wie gehen Sie

diese Aufgabe an?

Das geht zunächst nur über Prä-

senz. Ich bin ein ‚personales An-

gebot‘, also müssen die Mitarbeiter

vor Ort in den Seniorenhäusern und

der Zentralverwaltung die Chance

erhalten, mich kennenzulernen. Ge-

legenheiten dazu bieten sich viele.

Das kann ein Mitarbeiterfrühstück,

ein Sommerfest, eine Jubiläums-

feier oder wie zuletzt die Sternwall-

fahrt sein. In ungezwungener At-

mosphäre ergeben sich viele gute

Gespräche. Ich bin also viel in den

Häusern unterwegs und für jeden,

der dort arbeitet, ansprechbar.

Wie füllen Sie die Mitarbeiter-

seelsorge aus? Welchen Auftrag

verstehen Sie darunter?

Unsere Mitarbeiter geben den Be-

wohnern über die fachliche Betreu-

ung hinaus sehr viel: Zuwendung,

Herzlichkeit, Nähe, Geborgen- und

Sicherheit. Doch wo bleiben die

eigenen Bedürfnisse? Menschen,

die täglich für andere da sind, ver-

gessen oft, dass sie selbst ‚Tank-

stellen‘ benötigen, gerade wenn es

mal beruflich oder privat nicht so

gut läuft. An diesem Punkt setze

ich mit meinem Angebot an.

Auf der einen Seite möchte ich

Kraftquellen stärken, wo jemand

auszubrennen droht. Auf der ande-

ren Seite bin ich da, wenn Mitarbei-

ter sich schon zu viel zugemutet

Jeder Tag ist eine Wundertüte

Mitarbeiter-Seelsorgerin Maria Adams bietet Kraftquellen an

CellitinnenForum 4/2015

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