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Frau H. steht im Eingangsbereich

der Hausgemeinschaften St. Moni-

ka in Kleve-Materborn und schaut

unschlüssig mal nach draußen in

den wunderschönen Sommermor-

gen, mal nach drinnen Richtung

Büro. Bis eine Pflegemitarbeiterin

vorbeikommt, sie freundlich an-

spricht und ihr vorschlägt, sie auf

ihr Zimmer zu bringen. Sichtlich

erleichtert macht sich Frau H. mit

ihrer Begleiterin auf den Weg.

Frühbesprechung und Pflege

Es ist 7:00 Uhr und in den Haus-

gemeinschaften herrscht schon

reges Treiben – Dienstwechsel.

Jennifer Hanrath, die seit 21:00

Uhr für die vier Hausgemeinschaf-

ten mit den jeweils rund zehn Be-

wohnern verantwortlich ist, darf in

einer halben Stunde in den wohl-

verdienten Feierabend. Die Nacht

war anstrengend. Rund die Hälfte

der Bewohner schläft nicht durch,

geht auch nachts gerne durchs

Haus spazieren, hält ein Schwätz-

chen oder braucht Hilfe beim Toi-

lettengang. Raum und Zeit haben in

den Hausgemeinschaften St. Mo-

nika eine sehr eigene Bedeutung.

Ausführlich bespricht Hanrath mit

Monique van Bonn, Bereichsleiterin

Pflege der Wohngemeinschaften

‚Düffel‘ und ‚Fietspad‘, die letzten

Stunden. Frau H. hatte einen unru-

higen Schlaf, der Spätdienst sollte

Frau B. bei diesen Temperaturen

besser ein leichtes Nachthemd an-

ziehen, Herr G. musste mehrmals

zur Toilette. Gegen 7:30 Uhr ist van

Bonn über jeden Bewohner genau

informiert und ihre Kollegin kann

nach Hause gehen. Jetzt überneh-

men die Pflegeteams. Die akkurat

geführten Pflegedokumentationen

weisen genau aus, bei welchem

Bewohner heute was ansteht: Frau

W. wurde erst gestern Abend ge-

duscht, da reicht heute Morgen

eine einfache Körperpflege. Frau K.

muss um 11:00 Uhr zum Arzt, bis

dahin muss sie gewaschen und

angezogen sein, Herr M. scheint

seine neuen Medikamente nicht gut

zu vertragen, da muss vormittags

der Arzt zurate gezogen werden.

Zur selben Zeit versorgen die ‚Prä-

senzkräfte‘ einige Frühaufsteher

schon mit Kaffee, Tee, Brötchen

oder Quark – je nachdem, worauf

die meist Hochbetagten gerade

Appetit haben.

In St. Monika wohnen 40 aus-

schließlich ältere Menschen mit de-

menziellen Veränderungen. Dabei

sind alle Pflegestufen von I bis III

Lebensfreude trotz Demenz

Ein Tag in den Hausgemeinschaften St. Monika in Kleve

CellitinnenForum 3/2015

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