

CellitinnenForum 3/2015
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wortlich“, meint die Mitarbeiterin.
Um Punkt 12:00 Uhr steht in allen
Hausgemeinschaften das Essen
auf dem Tisch. Wer wie Frau A. das
Essen lieber auf dem Zimmer ein-
nehmen möchte, bekommt es auch
nett angerichtet geliefert. Kleinere
und größere Hilfestellung beim Zer-
kleinern oder Essen übernehmen
die Präsenzkräfte gleich mit. „Ist
das bezahlt?“, will Frau S. wissen
und lässt sich von Drebs beruhigen.
„Ja, es ist alles bezahlt, Sie können
ruhig zugreifen.“ Frau S. nimmt
Platz. In den Hausgemeinschaften
‚Düffel‘ und ‚Fietspad‘ verläuft das
Mittagessen ruhig, in ‚Schüsterken‘
und ‚Am Kurpark‘ dagegen finden
an einigen Tischen rege Unterhal-
tungen statt. Im ‚Schüsterken‘ geht
Praktikant Martin der Präsenzkraft
Ursula Evers für drei Wochen zur
Hand. Der Schüler des Gocher
‚Collegium Augustinianum Gaes-
donck‘ mache sich richtig gut, freut
sich Evers, er komme auch mit den
Bewohnern prima klar. Nach dem
Abitur kann der Sechzehnjährige
sich einen Ausbildungs- und
Arbeitsplatz in der Alten-
oder Gesundheitspflege
durchaus vorstellen.
12:45 Uhr, in ‚Fietspad‘
sind die Bewohner fertig
mit dem Essen. „Hmmm,
dat hat jeschmeckt, aber
et schmeckt ja immer
jut“, kommentiert Frau
S. den Kibbeling und
wird von ihren Mit-
bewohnerinnen durch
heftiges Kopfnicken
unterstützt. Draußen
hat das Thermometer
mittlerweile die 30
Grad Marke geknackt, bei der Hitze
kommt den Bewohnern eine kleine
Ruhepause sehr gelegen. Wer sich
nicht auf sein Zimmer zurückzieht,
schiebt die Sessel an die Fenster
in Blickrichtung Garten und genießt
im angenehm Kühlen sitzend den
heißen Sommertag. Welchen Er-
innerungen die Bewohner auch im-
mer gerade nachgehen, sie wirken
sehr entspannt.
Entspannung am Nachmittag
Während die Präsenzkräfte und
Schülerpraktikant Martin die Tische
abräumen und wischen, bereiten
die Pflegemitarbeiter alles für die
nachfolgende Schicht vor. Mittler-
weile hat auch Frau A. ihr Zimmer
verlassen und ist bereit für den Tag.
Für Ordensschwester Rency und
ihre Kolleginnen im Sozial-Kulturel-
len Bereich beginnt gleich die Zeit
der Angebote. Vorlesen, kleinere
Denkspiele, Spazierengehen, Plätz-
chenbacken, Handmassagen oder
individuelle Angebote bestimmen
die Nachmittage. Zusammen mit
Frau K. bereitet Schwester Rency
schon mal den Teig für die Plätz-
chen vor. Frau K. war Bäckerin
von Beruf. Das Teigrühren lässt sie
sich nicht nehmen. Herr J. kommt
auch wieder aus seinem Zimmer,
nachdem er Schwester Rency ge-
hört hat. Zu ihr hat er besonders
viel Vertrauen. „Wo ist die Nonne?“,
fragt er mehrmals täglich. Während
Anke van Normann den Bewohnern
bekannte Kurzgeschichten vorliest,
setzen sich Frau W. und Schwester
Rency unter den Pavillon imGarten.
Frau W. muss etwas loswerden und
die Ordensfrau hört zu und stellt an
den richtigen Stellen die richtigen
Fragen. Die ehemalige Grundschul-
lehrerin erzählt ausführlich über ihre
Schüler und deren Familien. Und
so plätschert der sonnige Nach-
mittag in St. Monika dahin, ruhig
und gelassen und in der Gewissheit,
dass die Bewohner hier in guten
Händen sind. Bis zum Abendessen
gibt es noch Kaffee und Kuchen,
die Plätzchen wollen ausgestochen
werden und Schwester Rency und
ihre Kolleginnen machen einen Spa-
ziergang, bis die Bewohner von den
Pflegekräften für die Nacht zurecht-
gemacht werden und um 21:00 Uhr
eine neue Nachtschicht beginnt.
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