Background Image
Previous Page  13 / 68 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 13 / 68 Next Page
Page Background

CellitinnenForum 3/2015

13

wortlich“, meint die Mitarbeiterin.

Um Punkt 12:00 Uhr steht in allen

Hausgemeinschaften das Essen

auf dem Tisch. Wer wie Frau A. das

Essen lieber auf dem Zimmer ein-

nehmen möchte, bekommt es auch

nett angerichtet geliefert. Kleinere

und größere Hilfestellung beim Zer-

kleinern oder Essen übernehmen

die Präsenzkräfte gleich mit. „Ist

das bezahlt?“, will Frau S. wissen

und lässt sich von Drebs beruhigen.

„Ja, es ist alles bezahlt, Sie können

ruhig zugreifen.“ Frau S. nimmt

Platz. In den Hausgemeinschaften

‚Düffel‘ und ‚Fietspad‘ verläuft das

Mittagessen ruhig, in ‚Schüsterken‘

und ‚Am Kurpark‘ dagegen finden

an einigen Tischen rege Unterhal-

tungen statt. Im ‚Schüsterken‘ geht

Praktikant Martin der Präsenzkraft

Ursula Evers für drei Wochen zur

Hand. Der Schüler des Gocher

‚Collegium Augustinianum Gaes-

donck‘ mache sich richtig gut, freut

sich Evers, er komme auch mit den

Bewohnern prima klar. Nach dem

Abitur kann der Sechzehnjährige

sich einen Ausbildungs- und

Arbeitsplatz in der Alten-

oder Gesundheitspflege

durchaus vorstellen.

12:45 Uhr, in ‚Fietspad‘

sind die Bewohner fertig

mit dem Essen. „Hmmm,

dat hat jeschmeckt, aber

et schmeckt ja immer

jut“, kommentiert Frau

S. den Kibbeling und

wird von ihren Mit-

bewohnerinnen durch

heftiges Kopfnicken

unterstützt. Draußen

hat das Thermometer

mittlerweile die 30

Grad Marke geknackt, bei der Hitze

kommt den Bewohnern eine kleine

Ruhepause sehr gelegen. Wer sich

nicht auf sein Zimmer zurückzieht,

schiebt die Sessel an die Fenster

in Blickrichtung Garten und genießt

im angenehm Kühlen sitzend den

heißen Sommertag. Welchen Er-

innerungen die Bewohner auch im-

mer gerade nachgehen, sie wirken

sehr entspannt.

Entspannung am Nachmittag

Während die Präsenzkräfte und

Schülerpraktikant Martin die Tische

abräumen und wischen, bereiten

die Pflegemitarbeiter alles für die

nachfolgende Schicht vor. Mittler-

weile hat auch Frau A. ihr Zimmer

verlassen und ist bereit für den Tag.

Für Ordensschwester Rency und

ihre Kolleginnen im Sozial-Kulturel-

len Bereich beginnt gleich die Zeit

der Angebote. Vorlesen, kleinere

Denkspiele, Spazierengehen, Plätz-

chenbacken, Handmassagen oder

individuelle Angebote bestimmen

die Nachmittage. Zusammen mit

Frau K. bereitet Schwester Rency

schon mal den Teig für die Plätz-

chen vor. Frau K. war Bäckerin

von Beruf. Das Teigrühren lässt sie

sich nicht nehmen. Herr J. kommt

auch wieder aus seinem Zimmer,

nachdem er Schwester Rency ge-

hört hat. Zu ihr hat er besonders

viel Vertrauen. „Wo ist die Nonne?“,

fragt er mehrmals täglich. Während

Anke van Normann den Bewohnern

bekannte Kurzgeschichten vorliest,

setzen sich Frau W. und Schwester

Rency unter den Pavillon imGarten.

Frau W. muss etwas loswerden und

die Ordensfrau hört zu und stellt an

den richtigen Stellen die richtigen

Fragen. Die ehemalige Grundschul-

lehrerin erzählt ausführlich über ihre

Schüler und deren Familien. Und

so plätschert der sonnige Nach-

mittag in St. Monika dahin, ruhig

und gelassen und in der Gewissheit,

dass die Bewohner hier in guten

Händen sind. Bis zum Abendessen

gibt es noch Kaffee und Kuchen,

die Plätzchen wollen ausgestochen

werden und Schwester Rency und

ihre Kolleginnen machen einen Spa-

ziergang, bis die Bewohner von den

Pflegekräften für die Nacht zurecht-

gemacht werden und um 21:00 Uhr

eine neue Nachtschicht beginnt.

Titel | Thema