Fortbildung aktuell - Das Journal Nr. 3/2014 (Dezember 2014) - page 8

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Fortbildung aktuell – Das Journal
der Apothekerkammer Westfalen-Lippe
Osteoporose
• Teriparatid,
• Strontiumranelat.
Für Alendronat, Denosumab, Östrogene,
Risedronat, Strontiumranelat und Zole-
dronat (Empfehlungsgrad A) ist auch ei-
ne Verminderung peripherer Frakturen
nachgewiesen. Für den Mann sind Alen-
dronat, Risedronat, Strontiumranelat,
Zoledronat und Teriparatid zur Therapie
der Osteoporose zugelassen. Insgesamt
ist die Evidenz für den Mann in Bezug auf
die Effizienz der Fraktursenkung geringer
als bei der Frau.
Bisphosphonate
Bei den Bisphosphonaten handelt es sich
um die zurzeit wirksamsten Anti-Osteo-
porotika. Sie hemmen die Osteoklasten-
tätigkeit und blockieren so die Calcium-
freisetzung aus dem Knochen sowie den
Knochenabbau. Eine Auswahl an den auf
dem Markt befindlichen Bisphosphona-
ten und deren Kombinationen sind in Ta-
belle 2 aufgeführt.
Bei einer Glucocorticoid induzierten Oste-
oporose sind nur Alendronat, Risedronat
und Etidronat in der einmal täglichen Ga-
be zugelassen. Die wöchentliche Gabe ist
Off-Label, wird aber als gleichwertig an-
gesehen.
Einnahmehinweise zu den Bisphospho­
naten
Alle oral anzuwendenden Bisphospho-
nate müssen am Morgen mit einer ausrei-
chenden Menge (180 - 240 ml) Leitungs-
wasser (kein Sprudelwasser oder anderes
Wasser mit hohem Calciumgehalt) in auf-
recht sitzender oder stehender Haltung
eingenommen werden. Danach müssen
die Patienten für mindestens 30 Minuten
(bei Ibandronat Bonviva ® 60 Minuten)
aufrecht bleiben. Gegessen werden darf
auch erst 30 Minuten nach der Einnahme.
Diese Einnahmeempfehlung zu den Bis-
phosphonaten gilt es öfter mit den Pati-
enten zu wiederholen.
Einnahme vergessen?
Die einmal wöchentliche Einnahme kann
schnell auch mal in Vergessenheit gera-
ten. Erinnerungshilfen, wie die Markie-
rung im Kalender oder eine Erinnerungs-
funktion im Kalender des Smartphones
sind eine wirkungsvolle Hilfe. Das Ver-
schieben der Einnahme ist zwar möglich,
es sollte jedoch keine doppelte Einnah-
men in einer Woche stattfinden.
Therapiepause bei Bisphosphonaten?
Unerwünschte
Arzneimittelwirkungen
wie mögliche Kiefernekrosen in der Tu-
mortherapie, atypische Femurfrakturen
unter Langzeittherapie
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und das Risiko an
einem Ösophaguskarzinom
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zu erkran-
ken haben dazu geführt, die Therapie-
dauer zu hinterfragen. Da sich Bisphos-
phonate in den Knochen einlagern und
auch nach Therapieabbruch weiterhin
wirksam sind, ist laut Einschätzung der
amerikanischen NFO-Leitlinie
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der wei-
tergehende Nutzen einer antiresorptiven
Therapie über fünf Jahre hinaus fraglich,
eine Therapiepause (sogenannte drug ho-
lidays) wird empfohlen. Neuere Studien
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geben Aufschluss für welche Patienten
eine Therapiepause in Frage kommt. Zur
Entscheidungsfindung über eine Bisphos-
phonat-Pause wird neben dem Patienten­
alter auch die Knochendichte nach fünf
Therapiejahren herangezogen. Ist die
Knochendichte hoch und der Patient re-
lativ jung, so scheint eine Therapiepau-
se plausibel, andernfalls gibt es aufgrund
des hohen Frakturrisikos mögliche Grün-
de, die Therapie fortzuführen. Allerdings
gibt es noch keine konkreten Handlungs-
empfehlungen für die Pharmakotherapie.
Monitoring Bisphosphonate
• Serumcalciumspiegel: eine bestehende
Hypocalciämie muss vor dem Beginn
der Therapie ausgeschlossen werden
• Nierenfunktion: ab einer GFR von un-
ter 35 ml/min sind Bisphosphonate
kontraindiziert
• Knochendichtemessung: vor Beginn
der Therapie und danach mindestens
alle 2 Jahre; bei gleichzeitiger Gluco-
corticoidtherapie alle 6-12 Monate
• Jährliche Messung der Körpergröße
und des Gewichtes
• Assessment der Schmerzen
• Serum-25(OH)-Vitamin-D-Konzentra-
tionen sollten überwacht werden, mit
dem Ziel von über 20 ng/ml
Strontiumranelat (Protelos®)
Strontiumranelat wirkt gleichzeitig osteo-
anabol und antiresorptiv. Es wird als Gra-
nulat einmal täglich, am besten abends
vor dem Zubettgehen mindestens 2 Stun-
den nach dem Abendessen, eingenom-
men. Nachdem Bedenken hinsichtlich der
kardiovaskulären Sicherheit aufkamen, ist
die Anwendung auf die Behandlung der
schweren Osteoporose bei postmenopau-
MERKE:
Sinkt die Adhärenz unter 50 Pro-
zent bei der Einnahme von Bis-
phosphonaten, ist keine Wirkung
mehr zu erwarten. Zu beachten ist
auch, dass alle Therapeutika zur
Behandlung der Osteoporose nur
wirksam sind in Zusammenhang
mit der gleichzeitigen Calcium- und
Vitamin-D-Gabe. Eine nicht ausrei-
chende Zufuhr von Vitamin D und
Calcium kann ein Therapieversagen
bis zur Wirkungslosigkeit bedeu-
ten. Auch nach Absetzen der anti-
osteoporotischen Therapie ist die
Vitamin-D- und Calciumgabe fort-
zuführen.
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