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Fortbildung aktuell - Das Journal
Nr. 2/2011 der Apothekerkammer Westfalen-Lippe
F rtbildung aktuell – Das Journal
Nr. 1/2014 der Apoth kerkammer Westfalen-Lippe 12
– as
r al
de Apothek k mmer Westfalen-Lippe
Osteoporose
rung durch die Doppelmedikation von
Calcium und Vitamin D Präparaten.
--
Vitamin D: im Multivitaminpräpa-
rat; Calcimagon® D3 und Dekri-
stol® 20.000 I.E.
--
Calcium in Calcimagon®, Multivita-
minpräparat und Calcium aus dem
Supermarkt
Eine Zufuhr von 1000 mg Calzium täg-
lich mit der Nahrung ist für Patienten oh-
ne eine medikamentöse Osteoporosethe-
rapie als Basistherapie ausreichend. Nur
wenn die empfohlene Calziumzufuhr mit
der Nahrung nicht erreicht wird, sollte ei-
ne Supplementierung durchgefuhrt wer-
den. Die tägliche Calciumzufuhr aus der
Nahrung kann gegebenenfalls mithilfe
des Calcium-Rechners grob eingeschätzt
werden (zum Beispiel unter
.
gesundheitsinformation.de/kalzium-rech-
ner.2032.de.html). Der Rechner wurde
vom Institut für Qualität und Wirtschaft-
lichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in
Zusammenarbeit mit dem Robert Koch In-
stitut entwickelt.
Weiterhin nimmt die Patientin auch Mul-
tivitamine ein. Dabei ist darauf zu achten,
dass hier nicht noch zusätzliches Calcium
zugeführt wird. Symptome einer Hyper-
calciämie sind Müdigkeit und Obstipati-
on.
Einnahmeintervall problematisch
Die Einnahme des Colecalciferols wird
nach Serumcalciumwerten dosiert. Üb-
licherweise reicht bei einer Langzeitbe-
handlung die Einnahme einer Weichkap-
sel alle 2 Wochen. Daher sollten die Wer-
te bei Frau S. T. überprüft werden und die
Dosierung angepasst werden.
Indikation ohne Medikament
Laut Leitlinie der DVO ist eine medika-
mentöse Osteoporosetherapie indiziert
nach einer niedrigtraumatischen Schen-
kelhalsfraktur, wenn ein T-Score von < -2,0
an mindesten 2 Messorten gemessen wur-
de oder wenn eine geplante Therapie mit
oralen Glucocorticoiden ≥ 7,5 mg Pred-
nisolonäquvivalent täglich für > 3 Monate
geplant ist und der T-Score einen Wert
von < -1,5 an mindestens einem Messort
aufweist. Je nach individuellem Risiko ist
eine medikamentöse Therapie auch dann
indiziert, wenn der T-Score > -1,5 ist.
Da die Patientin in der Vergangenheit
schon eine Femurfraktur erlitten hat und
weitere Risikofaktoren aufweist (Alter,
weibliches Geschlecht, geringes Körper-
gewicht, rheumatische Erkrankung, The-
rapie mit einem Glucocorticoid, Bewe-
gungseinschränkung, Sturzgefahr durch
Schwindel und Einnahme von Zopiclon)
sollte eine DXA-Messung und Therapie-
einleitung mit einem Bisphosphonat wie
beispielsweise Alendronsäure 70mg, ein-
mal pro Woche, morgens nüchtern erfol-
gen.
Nach Einleiten der antiresorptiven Thera-
pie muss weiterhin eine ausreichende Cal-
cium (1000 mg/d) und Vitamin D Versor-
gung sichergestellt sein.
Therapie mit Omeprazol
Bei kurzzeitigem Gebrauch werden Pro-
tonenpumpenhemmer in der Regel sehr
gut vertragen. Bei Langzeitanwendung
gibt es jedoch seit längerer Zeit Hinweise
auf ein erhöhtes Risiko für proximale Fe-
murfrakturen.
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Sobald die Therapien mit
dem NSAR und dem Glucocoirticoid been-
det sind, ist ggf. kein Magenschutz mehr
notwendig und es kann versucht werden
Omeprazol abzusetzen.
Sturzgefahr
Durch das Vorliegen von Risikodiagnosen,
wie Bewegungseinschränkung, Sturzana-
mnese, Schwindel, Ängstlichkeit, Arthro-
Tests um eine
Sturzgefährdung
festzustellen:
„Timed up and go“
Gemessen wird die Zeit, die benöti-
gt wird, um von einem Stuhl aufzu-
stehen, 3 Meter zu gehen, sich um-
zudrehen, zurück zu gehen und sich
wieder hinzusetzen. Bei einem Wert
unter 10 Sekunden ist keine Mobili-
tätsstörung, bei einemWert über 30
Sekunden ist eine Mobilitätsstörung
und Sturzgefährdung anzunehmen.
„Chair Rising“
Gemessen wird die Zeit, die benö-
tigt wird, um 5x nacheinander von
einem Stuhl ohne Unterstützung
der Arme aufzustehen. Bei einem
Wert über 10 Sekunden ist eine
kraftbedingte Gangunsicherheit an-
zunehmen.
„Tandemstand“
Beide Füße stehen unmittelbar hin-
tereinander auf einer gedachten
Linie. Gemessen wird die Zeit, die
ein Patient frei (ohne sich festzuhal-
ten, ohne Ausweichschritt) und mit
offenen Augen in dieser Position
balancieren kann. Bei einem Wert
unter 10 Sekunden ist eine Gleich-
gewichtsstörung und Sturzgefähr-
dung anzunehmen.
Monitoring eingehalten?
Vitamin D und Calcium-Werte
sollten gemessen werden und je
nach Ergebnis kann die Dosis des Vi-
tamin D reduziert und ggf. das Cal-
cium abgesetzt werden. Der TSH-
Wert sollte nach ca. 6 Wochen nach
Änderung der Dosierung oder Än-
derung des Einnahmezeitpunktes
bestimmt werden und ggf. die Do-
sierung des L-Thyroxins angepasst
werden.