Rund 17 Prozent der Menschen in
Deutschland leiden an chronischen
Schmerzen und sind dadurch zum
Teil massiv in ihrem Alltag einge-
schränkt. Als chronisch wird ein
Schmerz bezeichnet, wenn er mehr
als drei bis sechs Monate anhält.
Das Department für Schmerzthe-
rapie amWuppertaler Krankenhaus
St. Josef hat sich unter anderem
auf die Behandlung von Patienten
mit chronischen Rücken-, Gelenks-,
Kopf-undGesichtsschmerzensowie
Neuropathien, Ganzkörperschmerz
und Fibromyalgie, Schmerzen nach
Schlaganfall oder durch Durchblu-
tungsstörungen spezialisiert. Auch
Patienten mit akuten Schmerzen,
die eine spezielle Schmerzthera-
pie wie etwa bei einer Gürtelrose
oder einer Trigeminusneuralgie be-
nötigen, werden hier behandelt.
„Jeder Patient erhält eine individu-
elle Therapie, die, je nach Krank-
heitsbild, stationär oder ambulant
durchgeführt wird“, erläutert Dr.
Ulrike Bachmann-Holdau, die das
Department seit Februar leitet. Die
Therapie reicht von Medikamenten-
einstellungen, Spritzeninterventio-
nen, Infusionen, Schmerzkathetern,
Akupunktur, Naturheilverfahren bis
hin zu Physio- und Ergotherapie,
psychologischer Unterstützung
und Entzugsbehandlung sowie
Neuromodulativen Verfahren. „Wir
betrachten den Patienten immer
ganzheitlich und behandeln nicht
nur symptomatisch“, so Dr. Bach-
mann-Holdau, „dazu arbeiten wir
auch übergreifend mit den Kollegen
der anderen Fachbereiche zusam-
men.“
Die erfahrene Schmerztherapeutin
etabliert zurzeit in ihremDepartment
einige neue Therapiemethoden, die
sie bei der Behandlung chronischer
Schmerzen bereits erfolgreich ein-
gesetzt hat. Bei der so genannten
Hyperthermie erfolgt die Behand-
lung etwa über eine Überwärmung
des Körpers auf bis zu 41 Grad.
„Dadurch kann in vielen Fällen eine
Schmerzverminderung erzielt wer-
den“, erläutert Dr. Bachmann-Hol-
dau. Eingesetzt wird das Verfahren
unter anderem bei Rücken- und
Arthroseschmerzen, bei Ganzkör-
perschmerz oder bei Schmerzen
durch Borreliose. Bei der Gefäßthe-
rapie nach Bemer wird die Durch-
blutung durch elektromagnetische
Stimulation verbessert, um die
Selbstheilungskräfte des Körpers
zu unterstützen. Positiv bewährt
bei Neuropathien und Arthrosen hat
sich auch die Hochtontherapie, bei
der es über induzierte Schwingun-
gen zur Stoffwechselanregung und
Schmerzlinderung kommt.
Schmerztherapie neu aufgestellt
Patienten im Wuppertaler Krankenhaus St. Josef bestens versorgt
Dr. Ulrike Bachmann-Holdau begann ihre ärztliche Laufbahn am ehemali-
gen Städtischen Klinikum in Wuppertal und wurde dort nach bestandener
Facharztprüfung zur Oberärztin für die Anästhesie und Kinderanästhesie
ernannt. 2008 wechselte sie als Chefärztin für Anästhesie und Intensiv-
medizin an das St. Josefs-Hospital in Bochum. Zuletzt verantwortete
sie dort die Anästhesie, Schmerzmedizin und Palliativmedizin. Dr. Bach-
mann-Holdau bringt mehr als zehn Jahre Erfahrung im Auf- und Ausbau
der Bereiche Anästhesie, Schmerztherapie, Intensiv- und Palliativmedizin
mit.
Dr. Ulrike Bachmann-Holdau
leitet das Department
Medizin | Betreuung
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CellitinnenForum 2/2018