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Die Schlüsselloch-Chirurgie am

Verdauungskanal entwickelt sich

weiter und wird für Patienten im-

mer schonender. Das St. Fran-

ziskus-Hospital in Köln bietet ein

OP-Verfahren ganz ohne Schnitte

an. Dabei arbeiten die Klinik für

Adipositas-, Metabolische und

Plastische Chirurgie und die Klinik

für Allgemeine Innere Medizin und

Gastroenterologie eng zusammen.

Ein adipositaschirurgischer

Eingriff verändert das

Leben der Patienten

von Grund auf. Eine

große Gewichtsab-

nahme, mehr Be-

weglichkeit, mehr

Antriebskraft –

die Patienten

fühlen sich nach

der Operation

und der damit

einhergehenden

Lebensumstellung

wesentlich besser

und aktiver als vor-

her. In seltenen Fällen

kann es aber auch zu einer

speziellen Komplikation, dem

‚Dumping-Syndrom‘, kommen.

Chefarzt Dr. Karl-Peter Rheinwalt

erklärt: „Nach einer Adipositas-OP

kann es manchmal auch nach meh-

reren Jahren passieren, dass Pa-

tienten nach der Nahrungsaufnah-

me Kreislaufprobleme bekommen,

müde werden und unterzuckert

sind. Manchmal ist sogar eine er-

neute Gewichtszunahme möglich.“

Dies geschehe, so der Mediziner,

weil sich die Kurzschlussverbin-

dung zwischen dem verkleinerten

Magen und dem angeschlossenen

Dünndarm aufweitet. „Bisher war

es so, dass die Naht durch einen

erneuten operativen Eingriff durch

die Bauchdecke eingeengt werden

musste. Dies kann nun oft noch viel

schonender erfolgen“, erläutert Dr.

Rheinwalt. Denn: Die gewünschte

Einengung

kann durch eine

innovative Technik mittels einer

Magenspiegelung – also ohne

Schnitte über den Mund und die

Speiseröhre – erzielt werden. Hier-

bei wird ein spezielles Nahtmaterial

am Gastroskop, dem Instrument

für die Magenspiegelung, befes-

tigt. Die Nahtstelle, die verengt

werden soll, wird mit einem Hoch-

frequenzstrom, der über ionisiertes

Argongas geleitet wird (Argon-Plas-

ma-Koagulation) ‚angefrischt‘, so

dass dort neue Nähte platziert

werden können. Das behandelte

Gewebe verheilt in der durch die

neuen Nähte fixierten Position und

verengt so den Magenausgang.

Diese Methode, ‚Overstitch‘ ge-

nannt, wird in Deutschland bislang

nur in rund zehn Krankenhäusern

angewendet.

„Wir sind sehr froh, dass wir ge-

meinsammit dem gastroenterologi-

schen Team diese Eingriffe hier

am St. Franziskus-Hospital

durchführen können“,

freut sich Dr. Rheinwalt,

der gemeinsam mit

den internistischen

Oberärzten Dr. Ute

Gebert und Dr. Ste-

phan Hermes dieses

Verfahren seit einiger

Zeit erfolgreich durch-

führt. „Diese Methode

ist zukunftsweisend und

wird sich wahrscheinlich auf-

grund der vielen denkbaren Ein-

satzmöglichkeiten auch in Zukunft

noch weiter verbreiten“, ist sich Dr.

Rheinwalt sicher. Auch Defekte im

Verdauungskanal, beispielsweise

nach der Entfernung kleiner Tu-

more, lassen sich auf diese Weise

leicht beheben. Da keine Schnit-

te an der Bauchwand notwendig

sind, sind nach dem Eingriff in der

Regel auch kaum Schmerzmittel

erforderlich.

Nachsorge bei Adipositas

Operation ganz ohne Schnitte

Medizin | Betreuung

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CellitinnenForum 2/2018