„Beziehungen müsste man haben.“
Das hat bestimmt jeder schon mal
gedacht, denn gute Beziehungen
sind in der Regel gewinnbringend.
Tatsächlich ist unser Leben auf vie-
len Ebenen durch sie geprägt – pri-
vat und beruflich. Und auch wenn
es um die eigene Gesundheit geht,
sind gute Beziehungen von Vorteil.
Da gibt es zum Beispiel das viel
diskutierte Arzt-Patienten-Verhält-
nis, das für das Wohlbefinden des
Patienten eine große Rolle spielt.
Denn wenn man sich gut kennt, ei-
nander vertraut und gemeinsam ein
Ziel erreichen möchte, funktionieren
auch Behandlungsabsprachen und
Heilungsprozesse besser.
Die meisten Patienten kommen ir-
gendwann einmal in die Situation,
dass sie von ihrem Haus- oder
Facharzt in ein Krankenhaus über-
wiesen werden müssen, weil eine
Weiterbehandlung in der Klinik not-
wendig wird. Im digitalen Zeitalter
kann man zwar mit ‚Dr. Google‘
das Internet befragen, verliert aber
im Informations-Dschungel auch
schnell den Überblick. Ähnlich
wie Produktrezensionen auf Ver-
kaufsplattformen kann man sich in
zahlreichen Portalen auch Bewer-
tungen zu einzelnen Ärzten oder
Krankenhäusern anschauen. Diese
sind aber oft geprägt vom subjek-
tiven Eindruck des Schreibenden
und somit keine verlässliche Quelle,
die einen neutralen Überblick über
Qualität und Angebot bietet. Die
meisten Patienten verlassen sich
bei der Entscheidungsfindung des-
halb auf die Einschätzung ihres
Haus- oder Facharztes, wie zahl-
reiche Studien belegen.
Beziehungspflege
Bei der Empfehlung des passenden
Krankenhauses hat der niederge-
lassene Arzt primär die Qualität der
Behandlung und damit das Wohl
des Patienten im Blick. Aber es
spielen auch andere Faktoren für
ihn eine Rolle, wie beispielsweise
ein gutes (Kommunikations-)Ver-
hältnis zu den behandelnden ärzt-
lichen Kollegen im Krankenhaus.
Denn er und seine Praxis stehen
vor, während und nach dem Patien-
tenaufenthalt mit den notwendigen
Fachabteilungen des Krankenhau-
ses in engem Kontakt. Es werden
organisatorische Absprachen ge-
troffen und Informationen zu Pa-
tient und Krankheitsverlauf ausge-
tauscht. Da dies größtenteils auf
kollegialer Ebene stattfindet, über-
nimmt der Haus- oder Facharzt
stellvertretend für den Patienten
die Kommunikation und damit die
(Mit-)Verantwortung für eine gute
Versorgung.
Andersherum sind die niederge-
lassenen Ärzte auch für die Kran-
kenhäuser von großer Bedeutung,
da sie durch ihre Einweisungen für
einen regelmäßigen Patientenzu-
fluss sorgen. Daher heißen sie im
Krankenhausjargon auch ‚Einwei-
ser‘. Das Einweisermanagement ist
somit die professionelle Betreuung
der Arztpraxen durch Mitarbeiter
Erfolg durch Zusammenarbeit
Was ist ein ‚Einweiser‘ und warum ist er für Patienten so wichtig?
Empfehlungen, denen Patienten bei der Klinikauswahl folgen
Facharzt
Berichte in den Medien
Hausarzt
67,8%
48,0%
43,8%
18,3%
10,9%
Verwandte/Freunde/Bekannte
Internet/Website
Quelle: Porsche Consulting, Reprasentative Patientenbefragung 2016, Kliniken aus Patientenperspektive
Medizin | Betreuung
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CellitinnenForum 2/2018