Cellitinnen 4_2014_051114-1 - page 10

Die meisten Fördervereine haben
ihren Sinn und Zweck im Erfüllen
finanziell überschaubarer Zusatz-
wünsche. Sie bezuschussen eine
Klassenfahrt oder unterstützen
Kultureinrichtungen ideell und ma-
teriell. Fördervereine sind in allen
Bereichen des gesellschaftlichen
Lebens anzutreffen. Ohne sie wären
beispielsweise Schulen oder Kran-
kenhäuser schlechter ausgestattet,
kämen aber ihren ursächlichen Auf-
gaben durchaus nach.
Beim Förderverein Hospiz St. Vin-
zenz ist die Ausgangslage eine an-
dere. Er sichert die Existenz der Ein-
richtung und das seit zehn Jahren.
Die Pflegekassen sind nach § 39a
des Sozialgesetzbuches VI lediglich
dazu verpflichtet, 90 Prozent der
Betriebsmittel für Hospize bzw.
95 Prozent der Betriebsmittel für
Kinderhospize zu tragen. Bringen
die Träger diese Eigenleistung nicht
auf, ist das Hospiz in seinem Be-
stand gefährdet und muss letztend-
lich schließen.
Um den Träger des Hospizes, die in
der Hospitalvereinigung St. Marien
GmbH zusammengefassten vier
Kölner Cellitinnen-Krankenhäuser,
zu entlasten und den Bestand der
Einrichtung auf Dauer zu sichern,
haben sich vor zehn Jahren 26
engagierte und vorausschauende
Mitarbeiter und Privatleute zusam-
mengefunden, um den Förderver-
ein Hospiz St. Vinzenz zu gründen.
Dieses Jubiläum war nun ein guter
Zeitpunkt, Bilanz zu ziehen. So lud
der Vorstand des Fördervereins, an
seiner Spitze Heinz-Theo Lercher,
Mitglieder, Spender, Freunde und
Förderer des Hospizes zu einer
Feier in den Mariensaal des St.
Vinzenz-Hospitals ein. Rund 100
Gäste waren gekommen, unter
ihnen die Kölner Bürgermeisterin
Elfi Scho-Antwerpes sowie Anke
Brunn, ehemalige Ministerin für
Wissenschaft und Forschung des
Landes NRW.
Spendeneinnahmen
Nach einer sehr persönlichen Be-
grüßung ließ Heinz-Theo Lercher
beeindruckende Zahlen sprechen:
In seiner zehnjährigen Geschichte
konnte der Förderverein, der mitt-
lerweile 341 Mitglieder zählt, über
eine Million Euro sammeln. „Da-
von zahlten wir 470.000 Euro als
Betriebsmittelzuschuss an das
Hospiz. Außerdem schafften wir
Therapiestühle und elektrisch ver-
stellbare Betten an, statteten die
Wohnküche neu aus und richteten
einen Rückzugsraum mit Küchen-
zeile für Angehörige und einen Rau-
cherraum ein. Über 500.000 Euro
haben wir in die Baurücklage ein-
gestellt. Dieses Geld ist als Inves-
titionszuschuss für den geplanten
Neubau des Hospizes gedacht.“
Neben der Akquisition von Klein-
und Großspendern veranstalten die
Mitglieder des Fördervereins Fuß-
ballturniere, Jazz-Frühschoppen
und Benefizkonzerte, sie nehmen
regelmäßig mit einem Stand am
Förderverein
sichert Existenzgrundlage
Über eine Million Euro Spendengelder gesammelt
Ministerin a.D. Anke Brunn
Elfi Scho-Antwerpes
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CellitinnenForum 4/2014
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