Cellitinnen 4_2014_051114-1 - page 17

werden nun alle onkologischen
Patienten nach den hohen Quali-
tätsanforderungen eines solchen
Zentrums behandelt, interdiszipli-
när, standort- und sektorenüber-
greifend.
Dazu Priv.-Doz. Dr. Andreas Drau-
be, Chefarzt der Onkologie am St.
Vinzenz-Hospital und Leiter des
Zentrums: „Krebserkrankungen
sind hochkomplex. Eine erfolg-
reiche Therapie hängt daher von
vielen, individuellen Faktoren ab.
Um diese auch wirklich ausreichend
zu berücksichtigen, müssen alle
Beteiligten intensiv zusammen-
arbeiten. Auch die niedergelasse-
nen Fachärzte und Therapeuten
werden durchgängig eingebunden,
um reibungslose Übergänge von
der stationären zur ambulanten Ver-
sorgung sicherzustellen. Gerade
bei langfristigen Erkrankungen ist
diese enge Verzahnung sehr wich-
tig.“ Und so sind unter den Grün-
dungsmitgliedern des Zentrums
auch nicht nur die Fachabteilungen
der Krankenhäuser, sondern direkt
auch zwei niedergelassene onko-
logische Praxen vertreten. Diese
direkte und sehr enge Einbindung
externer Partner unterscheidet das
Onkologische Zentrum der Hos-
pitalvereinigung auch von bereits
bestehenden Zentren.
Leitlinien
Um die Qualität dieser Zusammen-
arbeit sicherzustellen, verpflichtet
sich das Zentrum unter anderem
auch, nach den strengen Vorgaben
der Deutschen Krebsgesellschaft
und den Leitlinien der Fachgesell-
schaften zu arbeiten. Die Vorteile
für die Patienten sind offenkundig.
Dazu Dr. Elmar Kleimann, Chef-
arzt des zertifizierten Darmkrebs-
zentrums am Ehrenfelder St.
Franziskus-Hospital und stellver-
tretender Leiter des Onkologischen
Zentrums: „Zum Beispiel schreibt
eine Leitlinie für Patienten mit ei-
nem fortgeschrittenen Darmkrebs
eine sogenannte adjuvante – also
unterstützende – Chemotherapie
nach der operativen Entfernung
des Tumors vor. Diese Vorgabe hat
einen ganz entscheidenden Einfluss
auf die Fünf-Jahres-Überlebensrate
der Patienten. Trotzdem erhalten
nicht alle Patienten überall diese
Chemotherapie. ImOnkologischen
Zentrum kommt sie selbstverständ-
lich zum Einsatz.“
Die Einhaltung dieser Leitlinien
unterstützt einer der sechs Aus-
schüsse, die sich aus der Grün-
dungsveranstaltung konstituiert
haben, und die für die zentralen
Aufgabenbereiche zuständig sind.
Dazu gehören:
■■
Leitlinien und
Behandlungsstandards
■■
Studien
■■
Öffentlichkeitsarbeit
■■
Dokumentation, Tumorboard
und Krebsregister
■■
Fort- und Weiterbildungen
■■
Verwaltung
Die Ausschüsse unterstützen die
operative Umsetzung aller not-
wendigen Maßnahmen, die zum
jeweiligen Arbeitsbereich gehö-
ren. Zusätzlich trifft sich einmal
im Quartal der Qualitätszirkel des
Zentrums und zweimal jährlich der
Lenkungsausschuss, der sich aus
den Gründungsmitgliedern und den
Chefärzten aller beteiligten Fach-
abteilungen zusammensetzt.
Was auf den ersten Blick wie ein
sehr theoretisches Verwaltungs-
konstrukt erscheint, sichert in der
Praxis die reibungslose und effi-
ziente Zusammenarbeit auf den
verschiedenen Ebenen des Onko-
logischen Zentrums: Innerhalb einer
Fachabteilung genauso wie zwi-
schen den Fachabteilungen eines
Hauses. Darüber hinaus aber auch
zwischen den Fachabteilungen an
allen vier Standorten und außerhalb
des Krankhausverbundes mit den
externen Partnern.
Haben Sie weitere Fragen? Bitte wenden Sie sich an:
Sabine Kettermann, QMB und Zentrumskoordination
Tel 0221 7491-8664, Mail
Priv.-Doz. Dr. Andreas Draube, Zentrumsleitung
Tel 0221 7712-309, Mail
Dr. Elmar Kleimann, stv. Zentrumsleitung
Tel 0221 5591-1031, Mail
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