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Die Laparoskopie als Teil der mi-
nimal-invasiven Chirurgie gehört
heute zum Standardangebot vie-
ler deutscher Krankenhäuser. Ihre
Wurzeln hat sie in der ehemaligen
Landesfrauenklinik in Wuppertal.
Dort begann nämlich vor 60 Jahren
die Geschichte der laparoskopi-
schen Operationen im Bereich der
Gynäkologie. Diesem Themenfeld
widmete sich eine Fortbildung der
Klinik für Gynäkologie und Geburts-
hilfe der St. Anna-Klinik, die von
Professor Dr. Werner Mendling
im September veranstaltet wurde
und zu der namhafte Referenten
aus dem ganzen Bundesgebiet
anreisten.
Motor der Entwicklung der gynä-
kologischen Laparoskopie war
Professor Hans Frangenheim,
der in den 1950-60er Jahren als
gynäkologischer Oberarzt in der
Landesfrauenklinik in Wuppertal tä-
tig war. Er hospitierte 1955 in Paris
bei Raoul Palmer, der bereits 1944
in Paris die erste Bauchspiegelung
in Trendelenburg-Lagerung sowie
die erste Sterilisation durch Bauch-
spiegelung durchgeführt hatte.
Frangenheim brachte diese neue
Technik ins Bergische Land, wo
sich das erste deutsche Zentrum
für gynäkologische Laparoskopie
etablierte und von wo sich diese
OP-Technik in die Welt verbreitete.
Heute sind mittlerweile laparosko-
pische Operationen mit Roboter-
Unterstützung und therapeutische
Eingriffe an retroperitonealen Ner-
ven im Becken oder bei Karzino-
men im Bauch möglich.
v.li. Dr. Frank Spickhoff, Chefarzt Gynäkologie und Geburtshilfe der
St. Anna-Klinik; Dr. Mathias Hesseling, Chefarzt minimal-invasive
Gynäkologie am Petrus-Krankenhaus; Prof. Dr. Werner Mendling,
Deutsches Zentrum für Infektionen in Gynäkologie und Geburtshilfe
an der St. Anna-Klinik; Dr. Thomas Frangenheim, Urologe in Bruchsal
und Nachfahre von Prof. Hans Frangenheim; Dr. Bernd Holthaus,
Chefarzt Gynäkologie und Geburtshilfe am St. Elisabeth-Krankenhaus
in Damme; Dr. Dieter Radloff-Abeler, Oberarzt der Frauenklinik des
Marienkrankenhaus in Hamburg.
Professor Dr.
Werner Mend-
ling hat in der
Übergangsphase des Füh-
rungswechsels die Klinik für
Gynäkologie und Geburtshilfe
der St. Anna-Klinik als Chefarzt
geleitet. Er ist mit dem Kranken-
haus sehr vertraut: Von 1976 bis
1995 arbeitete er als Assistenz-
und Oberarzt an der damaligen
Landesfrauenklinik bevor er als
Chefarzt an das Klinikum Frank-
furt/Oder und danach zu den
Frauenkliniken im Friedrichshain
und Am Urban der Vivantes-
Netzwerk für Gesundheit GmbH
in Berlin wechselte. Seit 2012
ist er wieder in Wuppertal und
führt das Deutsche Zentrum für
Infektionen in Gynäkologie und
Geburtshilfe an der St. Anna-
Klinik.
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CellitinnenForum 4/2014
Medizin
Betreuung
Gynäkologische Laparoskopie
Richtungweisende Operationstechnik hat Wurzeln in Wuppertal
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