Das Runde muss in das Eckige
Erfolg in der Meisterschaft durch Lernen aus den Testspielen
Beratungsecke
gibt. Aufgrund der Art und Schwere der geschilderten
Symptome entscheidet der Trainer. Entweder reicht et-
was Eisspray aus dem Erste-Hilfe-Koffer und ein Tape-
verband vom Betreuer oder im schlechtesten Fall kann
der Spieler nicht weiterspielen und der Trainer empfiehlt
ihm, zum Arzt zu gehen. Die Grenzen der Selbstmedikati-
on auszuloten und dem Patienten ggf. einen Arztbesuch
zu empfehlen ist auch in der Beratung ein wichtiges Ziel.
Grundlage für diese Entscheidung sollten Fragen nach
Art, Dauer und Schwere der Symptome sein.
Ohne Analyse des Gegners und der eigenen Mannschaft
kann auch der beste Trainer kein Spiel gewinnen
Eine gute Taktik beruht immer auf guten Informationen.
Kein Trainer überlegt sich seine Taktik ohne die aktuelle
spielerische und gesundheitliche Verfassung seiner Spie-
ler oder die Stärken und Schwächen der gegnerischen
Mannschaft zu kennen. Auch in der Beratung gilt: Infor-
mationen über den Gesundheitszustand des Kunden und
seine Medikation sind die Grundlage jedes Beratungsge-
spräches. Der Königsweg ist die kombinierte offene Frage
nach anderen eingenommenen Arzneimitteln und ande-
ren Erkrankungen. „Welche anderen gesundheitlichen Ge-
gebenheiten sollte ich berücksichtigen und welche wei-
teren Arzneimittel nehmen Sie ein?“ könnte eine solche
Frage lauten. Nur mit diesen Informationen kann man
mögliche arzneimittelbezogene Probleme überhaupt er-
kennen und eine klare Taktik für das weitere Gespräch
festlegen.
Ohne klare Ansage des Trainers können die Spieler auch
die beste Taktik nicht erfolgreich umsetzen
Sie und Ihr Kunde haben nicht viel Zeit für die Beratung?
Prima, dann ist eine klare Kommunikation genau das Rich-
tige. Können Sie sich einen Trainer vorstellen, der sich bei
der Ansprache beim Spielstand von 0:2 in der Halbzeit-
pause in die Mannschaftskabine stellt und fragt: „Gibt es
etwas, das ich berücksichtigen sollte?“ Oder aber: „Kevin,
>
Gute Vorbereitung ist der Schlüssel für eine erfolgrei-
che Saison. Gerade im Fußball, aber nicht nur dort. Was
kann man vom Profifußball lernen, um auch in der Bera-
tung mit der Apothekenmannschaft Höchstleistungen
zu erzielen? Zu einer guten Saisonvorbereitung gehören
Testspiele. Mit den daraus gewonnenen Erkenntnissen
kann der Trainer arbeiten, um Schwächen auszumerzen
und Stärken des Teams zu festigen. Die Testkäufe der
Apothekerkammer oder gebuchte Pseudo-Customer-Be-
suche sind solche „Testspiele“ auf dem Feld der Beratung.
Im Folgenden werden einige Schwächen aufgezeigt, die
in den Erhebungen häufiger gefunden wurden.
Drei Schritte für erfolgreiche Trainer, drei Schritte für
den Erfolg in der Beratung zur Selbstmedikation
Der professionelle Fußballtrainer kennt und berücksich-
tigt die spielerischen und physischen Möglichkeiten
der eigenen Mannschaft. Er analysiert die Stärken und
Schwächen des Gegners und versucht die Erkenntnisse
in klare taktische Anweisungen umzusetzen. Professio-
nell Beratende in der Apotheke klären, ob die Grenzen der
Selbstmedikation überschritten sind, und raten ggf. zum
Arztbesuch. Sie erkennen und lösen mögliche arzneimit-
telbezogene Probleme des Patienten und vermitteln ihm
adressatengerecht alle zur optimalen Anwendung des
Arzneimittels benötigten Informationen.
Der Trainer trägt die Verantwortung für den Einsatz der
Spieler
Die zahlenmäßig meisten Fußballspieler spielen wahr-
scheinlich in Ligen, wo es bei den Spielen keinen Mann-
schaftsarzt und keinen Physiotherapeuten gibt. Wenn ein
Spieler im Spiel verletzt zu Boden geht und liegenbleibt,
muss ein Betreuer oder der Trainer aufs Feld eilen und
sich ein Bild von der Lage machen. Der erfahrene Betreu-
er wird den Spieler z. B. danach fragen, ob bestimmte Be-
wegungen Schmerzen bereiten, wie stark die Schmerzen
sind und ob es noch andere Symptome einer Verletzung
BERATUNGSECKE
16
/ AKWL
Mitteilungs
blatt
04-2017