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Der von Papst Johannes XXIII. im

Dezember 1962 heiliggesprochene

Peter Julian Eymard, Gründer der

Ordensgemeinschaft der Eucha-

ristiner, suchte Zeit seines Lebens

nach neuen Wegen, um seine Über-

zeugungen in die Tat umzusetzen.

Den Menschen die Eucharistie, das

Sakrament der Liebe Gottes wieder

neu zu erschließen und ans Herz zu

legen, hat er als einen besonderen

Auftrag Gottes wahrgenommen.

Peter Julian Eymard wurde 1811

in La Mure d’Isère in der Nähe von

Grenoble geboren. Der Vater war

Messerschmied und betrieb eine

Nussölmühle. Schon früh fühlte

sich Peter Julian zum Priester be-

rufen. Das rief zunächst den Wi-

derstand seines Vaters hervor, der

den Sohn als Erbe seines Betriebes

sah. Nachdem jener schließlich ein-

lenkte, scheiterte ein erster Kloster-

eintritt, weil Peter Julian, bei den

Bemühungen, Bildungsdefizite auf-

zuholen, seine Kräfte überforderte.

Einen erneuten, erfolgreichen An-

lauf nahm er nach dem Tod des

Vaters und besuchte das Seminar

seiner Diözese. Die Priesterweihe

empfing Peter Julian 1834 und

war dann fünf Jahre als Vikar und

Pfarrer tätig.

Ordensgründer

Beliebt und anerkannt für seine

Frömmigkeit und menschennahe

Seelsorge, sah der junge Geist-

liche neben der materiellen

Armut auch die geistige Not der

Bevölkerung, letztere auch als

Versäumnis durch ungenügenden

Religionsunterricht und fehlende

Katechese. Sein innerer Bezug zum

Ordensleben war lebendig geblie-

ben und obwohl es ihm schwer fiel,

die Pfarrseelsorge aufzugeben,

trat er 1839 in die

damals neue Ge-

meinschaft der

Maristen in

Lyon ein.

Schon bald

wurden ihm

w i c h t i g e

Funktionen

übertragen,

1845 war

er bereits

Provinzial in

Lyon. Längst

hatte sich sein

Horizont

in vielfacher Hinsicht geweitet. Er

erkannte die neuen Anforderungen

an die Seelsorge im Zeitalter der

Industrialisierung, zugleich war und

blieb er auch bei seinen vielfältigen

Verpflichtungen als Provinzial ein

kontemplativer Mensch.

Intensive Zeiten des Gebets

führten ihn zu einer weiteren

Klärung seines Weges.

Über seine eigene tiefe

Beziehung zum Altar-

sakrament und über die

im Maristenorden zur

Verfügung stehenden

Möglichkeiten hinaus wur-

de ihm immer deutlicher, der

Anbetung des Heilands in

der Gestalt des Brotes eine

eigene Organisationsform

schaffen zu müssen: „Ich spürte

die Verpflichtung, den Orden

vom Heiligsten Sakra-

ment zu gründen

…. Ist es nicht

verwunderlich,

dass die heilige

Eucharistie noch

keine Ordens-

geme i n s cha f t ,

keine Leibgarde,

keinen königlichen

Hof und keine

Familie erhalten

hat?“ Dabei er-

schien ihm

aber der As-

pekt einer aus-

schließlichen

Anbetung der

Orden vor Ort Teil VI

Die Eucharistiner – Societas Sanctissimi Sacramenti (SSS)

CellitinnenForum 1/2016

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