und Muskeln und wirkt sich sowohl
positiv auf Koordination und Gleich-
gewicht als auch auf die Haltemus-
kulatur wie den Beckenboden aus.
Davon profitieren Patienten mit Be-
wegungsunsicherheiten aufgrund
von Nerven-Missempfindungen,
beispielsweise Kribbeln oder Taub-
heitsgefühl der Arme und Beine,
oder auch Personen mit Harnbla-
senstörung nach der Prostataent-
fernung.
Ein moderates Ausdauertraining
auf dem Laufband, Fahrrad- oder
Handkurbelergometer sowie Übun-
gen zur Verbesserung der Beweg-
lichkeit runden das Trainingspro-
gramm ab.
Angebot des RTZ
und der ProPhysio
Das RTZ in Wuppertal bietet im
Rahmen des Rehabilitationssports
‚Onkofit‘ an. Dabei handelt es sich
um Rehabilitationssportkurse, die
von den Krankenkassen finanziert
werden und den Betroffenen die
Möglichkeit bieten, sich ein bis
zweimal in der Woche über einen
Zeitraum von zwei Jahren und län-
ger zu beteiligen.
Es ist ein gesondertes Kurspro-
gramm, das insbesondere dem
‚Fatique-Syndrom‘ entgegenwirken
soll. Ein regelmäßiges Trainieren
in der Gruppe mit Menschen, die
ebenfalls an Krebs erkrankt sind,
soll die körperliche Belastbarkeit
verbessern und dem Betroffenen
Mut machen durch die Gesellschaft
und Erfahrung anderer.
Die Trainingsplanung und -steue-
rung beginnt mit einem 60-mi-
nütigen Erstgespräch. In diesem
beleuchten Therapeut und Patient
die bisherige Krankengeschichte,
die derzeitige Behandlungsphase
sowie aktuelle Beschwerden oder
Nebenwirkungen durch die Tumor-
erkrankung oder die medizinische
Therapie. Gemeinsam werden
Trainingsziele festgelegt und der
Trainingsplan erarbeitet. Standar-
disierte leistungsdiagnostische Ver-
fahren helfen, Intensität und Dauer
der einzelnen Übungen zu bestim-
men. Die Trainingserfolge werden
überwacht und die Übungen lau-
fend angepasst. Voraussetzung für
das Training ist die Empfehlung und
Unbedenklichkeitsbescheinigung
des behandelnden Arztes.
Ein wichtiges Ziel der Onkologi-
schen Trainings- und Bewegungs-
therapie ist es, die Patienten zu
lebenslanger Bewegung zu motivie-
ren. Je nach Neigung und Vorlieben
fördern neben dem Gerätetraining
auch andere Bewegungsaktivitä-
ten die Leistungsfähigkeit oder das
Wohlbefinden. Ein Gruppentraining
im Wasser, zum Beispiel Aquajog-
ging, unterstützt den lymphatischen
Rückfluss und hilft, Wassereinlage-
rungen zu reduzieren. Gleichzeitig
kann der Austausch mit anderen
Betroffenen die Krankheitsverarbei-
tung erleichtern.
Ergänzend zum Geräte- oder Be-
wegungstraining kann Physiothe-
rapie gezielt weitere Funktionsstö-
rungen positiv beeinflussen oder
beseitigen.
Training und Kurse werden bei Pro-
Physio von Sportwissenschaftlern
und Physiotherapeuten mit einer
Zusatzqualifikation für die ‚Onkolo-
gische Trainings- und Bewegungs-
therapie (OTT)‘ durchgeführt.
Vielfaltige Therapiemöglichkeiten an den Geraten
Hantel für die Wassergymnastik
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CellitinnenForum 1/2018
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