höchste Sicherheit des Patienten
sorgen automatisierte Systeme, die
auch kleinste Bewegungen erken-
nen und ausgleichen.
Vier visceralchirurgische Abtei-
lungen im Cellitinnenverbund – in
Köln im St. Franziskus-Hospital, im
St. Vinzenz-Hospital und im Heilig
Geist-Krankenhaus sowie am Pe-
trus-Krankenhaus in Wuppertal –,
sind darauf eingerichtet, mehr als
85 Prozent aller Patienten mit Darm-
und Mastdarmkrebs minimal-inva-
siv zu operieren. Der Durchschnitt
in Deutschland liegt bei ca. 25 Pro-
zent. Diese Operationen werden
überwiegend in modernster 3D-Vi-
deotechnik, im St. Vinzenz-Hospital
mit der besonders hochauflösen-
den 4K-Technik, durchgeführt. Die
räumliche Darstellung der inneren
Organe ist so präzise, dass der
Operateur auch komplexe Eingriffe
sicher vornimmt.
Auf die ‚Thermoablation‘, bei der
große Hitze lokal Tumore der Le-
ber, der Niere oder der Knochen
zerstört, sind die Visceralchirurgen
am St. Franziskus-Hospital und
dem St. Vinzenz-Hospital sowie die
Gastroenterologen amWuppertaler
Petrus-Krankenhaus eingerichtet.
Hierbei wird durch Radiofrequenz-
energie Hitze erzeugt, die über eine
eingebrachte Sonde die Metastase
zerstört. Dies ist im Rahmen einer
Operation möglich, vielfach jedoch
auch ohne operativen Zugang. Da-
bei wird die Sonde unter computer-
tomographischer Kontrolle durch
die Haut im Tumor platziert.
Größere, vernarbte, tiefer wach-
sende Polypen und kleine Tumore
im Dickdarm lassen sich mithilfe
der ‚endoskopischen Vollwandre-
sektion‘ entfernen. War früher in
solchen Fällen eine Operation an-
gezeigt, erleben die Patienten diese
Methode wie eine Darmspiegelung:
sediert, aber nicht narkotisiert. Spe-
zialisiert auf dieses Verfahren sind
im Verbund die Gastroenterologen
des Wuppertaler Petrus-Kranken-
hauses und in Köln deren Kollegen
am St. Vinzenz-Hospital.
Muss operiert werden, steht mit
dem Da Vinci X am Heilig Geist-
Krankenhaus einer der modernsten
Operationsroboter zur Verfügung,
der minimal-invasiv arbeitet und bei
Operationen von Prostata- und Nie-
renkrebs eingesetzt wird; zukünftig
auch bei ausgewählten gynäkologi-
schen und chirurgischen Eingriffen.
Lungenheilkunde
Die Lungenspezialisten arbeiten mit
neuesten Geräten und Praktiken,
die große OPs zwar nicht ersetzen,
diese aber sinnvoll ergänzen und
die Lebensqualität von Patienten
mit Lungen- oder Bronchialkrebs
verbessern.
Das ‚superDimension/Bronchus-
System‘ am St. Marien-Hospital
beispielsweise liefert über einen
minimal-invasiven Eingriff Bilder
von den Verästelungen der Lunge.
Während der Bronchoskopie führt
das Navigationssystem das Bron-
choskop zu den vorher festgelegten
Zielpunkten. Während der Untersu-
chung erhält der Arzt eine laufende,
dreidimensionale Darstellung und
eine Entfernungsangabe zum Ziel-
punkt. Gleichzeitig kann er kleinste
Goldmarker an die Tumore setzen,
an denen sich später der Strahlen-
therapeut orientiert und inoperable
Tumore millimetergenau bestrahlt,
was bisher nicht möglich war. So-
wohl das Petrus-Krankenhaus als
auch das St. Marien-Hospital arbei-
ten mit speziellen Ultraschallgeräten,
die den Befall der an den Lungen-
tumor angrenzenden Lymphknoten
prüfen.
Leidet der Patient an Luftnot, le-
gen die Pneumologen sogenannte
‚Stents‘, die die Atemwege offen
halten. Dabei handelt es sich um drei
Zentimeter lange Hülsen aus einem
Metallgeflecht, die in die Lunge ein-
gesetzt, Luftröhrenäste stabilisieren.
Viele dieser Untersuchungen und
Behandlungen gehören in deut-
schen Kliniken noch nicht zum Stan-
dard. Die Anschaffung einiger Gerä-
te lohnt sich für ein einzelnes Haus
nicht oder es erfordert Spezialisten,
um diese besonderen Verfahren und
Techniken einzusetzen.
Die Krankenhäuser der Stiftung sind
aufgrund der spezialisierten Fachab-
teilungen im Verbund in der Lage,
für Krebspatienten die passende
und schonendste Diagnose- und
Therapieform anzubieten.
Der
,Lungenstent‘
im Vergleich
CellitinnenForum 1/2018
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