Previous Page  43 / 132 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 43 / 132 Next Page
Page Background

41

Gemeinsamer Kurs, vernetzte Kompetenz,

sichere Zukunft

„Herzschmerz“-Therapie in nur wenigen

Stunden

Ablagerungen an den Gefäßwänden führen zu

Engstellen der Herzkranzgefäße und behindern so-

mit die Blutversorgung des Herzmuskels. Dadurch

entstehen Schmerzen sowie Druck- und Enge-

gefühl hinter dem Brustbein – unbehandelt kann

diese Symptomatik sogar zum Herzinfarkt führen.

Abhilfe schafft in der Regel die Coronarangiogra-

phie, bei der durch das Einführen eines Katheters,

zumeist über die Leistenarterie, in die Herzkranz-

gefäße Engstellen lokalisiert und mittels Stents

wieder durchgängig gemacht werden. Diese Art

der Behandlung erfordert jedoch einen stationären

Aufenthalt, Bettruhe und Schonung.

Die NÖ Landeskliniken-Holding investiert stetig

in die Entwicklung zeitgemäßer und innovativer

Behandlungsmethoden, welche für das Personal

zufriedenstellende Arbeitsbedingungen und für

Patientinnen und Patienten einen optimalen Gene-

sungsprozess in Aussicht stellen können. Mit Er-

folg: Seit Jänner 2015 bietet das Universitätsklini-

kum Krems alternativ zur Coronarangiographie die

Möglichkeit des Zugangs über die Handgelenksar-

terie im Zuge eines Ambulanzbesuches. Die Pati-

entinnen und Patienten können also nach einer

sechsstündigen Überwachung im Interdisziplinä-

ren Aufnahmebereich mit einem kleinen Verband

am Handgelenk wieder nach Hause.

Die kurze Verweildauer im Krankenhaus ist nur

einer der Vorteile, die diese neu angebotene Un-

tersuchungsmethode bietet. So besteht auch ein

weitaus geringeres Blutungsrisiko; zudem ist eine

sofortige Mobilität gegeben.

Validation wider das Vergessen: Leitfaden

für den einfühlsamen Umgang mit Demenz-

kranken

Demenz: ein zunehmend häufiges Krankheits-

bild im hohen Alter. In Österreich wird die Zahl der

Demenzkranken derzeit mit rund 100.000 bezif-

fert, bis zum Jahre 2040 soll sich diese Zahl ver-

doppeln.

Schlafstörungen, Unruhe und Orientierungslo-

sigkeit sind nur einige der Begleiterscheinungen,

die sich beim Fortschreiten der Krankheit bei den

Betroffenen einstellen. Ein Krankenhausaufenthalt,

der alle festgelegten Rituale unterbricht und einen

neuen Alltag bedeutet, stellt für Patientinnen und

Patienten oft einen Ausnahmezustand dar; die

Symptome können sich verstärken. Hier ist ein

professioneller Umgang sowie eine enge Zusam-

menarbeit aller Berufsgruppen im Krankenhaus

v.l.n.r. OÄ Dr.

in

Andrea Kuchling und OA Dr. Thomas Pinter,

Abteilung für Orthopädie, Orthopädische Chirurgie und Un-

fallchirurgie, Landesklinikum Neunkirchen

gefordert, um die Betroffenen so gut wie möglich

zu stabilisieren und ihnen ein Gefühl der Geborgen-

heit zu vermitteln.

Die interdisziplinäre Fachgruppe für Demenz am

Universitätsklinikum Krems hat im Jahr 2015 einen

handlichen Leitfaden erstellt, mit dem es möglich

gemacht wird, die Krankheitsphase schnell ein-

zuschätzen und adäquat auf die Menschen zuzu-

gehen. Die darin erörterte Technik der Validation

ist eine spezifische Methode zur Reduktion von

Stress der Erkrankten, der Wiederherstellung des

Selbstwertgefühls und zum Verhindern des Rück-

zugs.

Da die Betroffenen den Verlust der in der Kind-

heit erlernten Fähigkeiten und Fertigkeiten in um-

gekehrter Reihenfolge zu beklagen haben, ist es

wichtig die Phase zu erkennen, in der sie sich gera-

de befinden, um sie optimal zu betreuen.