„Hoffnung ist nicht die Überzeu-
gung, dass etwas gut ausgeht,
sondern die Gewissheit, dass et-
was Sinn hat, egal wie es ausgeht.“
Dieses Zitat von Vaclav Havel be-
schreibt sehr treffend, was die Pal-
liativmedizin von der ‚klassischen‘
Medizin unterscheidet. Denn hier
geht es darum, unheilbar Kranke
dabei zu unterstützen, die ver-
bleibende Zeit mit einer möglichst
hohen Lebensqualität zu verbrin-
gen, selbstbestimmt und ohne
unnötiges Leiden.
Der Aufenthalt auf einer Palliativ-
station ist, anders als im Hospiz,
zeitlich begrenzt geplant. Gemein-
sammit dem Patienten und dessen
Angehörigen wird festgelegt, wie
es danach weitergehen soll. Viele
Kranke kehren, dank Linderung ih-
rer Beschwerden, mit entsprechen-
der Unterstützung in ihr häusliches
Umfeld zurück.
Im St. Vinzenz-Hospital gibt es seit
2008 eine Palliativstation, die seit
Mitte 2016 von Oberarzt Oliver
Blaurock geleitet wird. Neben einer
individuellen Schmerztherapie und
der Symptomkontrolle, die hier einen
besonders hohen Stellenwert haben,
wird das Konzept ständig erweitert.
Angebote, wie der Einsatz von
Aromaölen durch eine ausgebil-
dete Aromatherapeutin oder auch
das Training von Angehörigen in
der häuslichen Pflege gehören zu
den Leistungen des Palliativteams.
Darüber hinaus ist es in ständigem
Austausch mit den anderen Fach-
disziplinen des Hauses. Für Oliver
Blaurock ein befriedigendes Ge-
fühl: „Jeden Tag verfolgen alle das
gleiche Ziel – gemeinsam in einer
schwierigen Situation das Beste
für jeden einzelnen Patienten zu
erreichen.“
Die Palliativmedizin lebt von der
engen Zusammenarbeit aller Be-
reiche. Ein multiprofessionelles
Team aus Ärzten, Pflegekräften,
Physiotherapeuten, Psychologen,
Seelsorgern und Sozialarbeitern
versorgt den Patienten. Medizi-
nisch steht hier im Mittelpunkt,
die Symptome des Betroffenen
zu lindern. Beschwerden, die mit
der Krankheit einhergehen, lassen
sich mit vielfältigen Therapien oder
Medikamenten behandeln. Dazu
gehören auch Begleiterscheinun-
gen wie Appetitlosigkeit, Übelkeit,
Atemprobleme oder Schwäche.
Mit der fachmedizinischen Be-
handlung der körperlichen Beein-
trächtigungen allein ist es aber nicht
getan. Die Patienten und deren An-
gehörige haben in dieser schwie-
rigen Situation ganz individuelle
Fragen, Ängste und Sorgen und
werden von Psychologen, Seel-
sorgern und dem ganzen Team
unterstützt. Sozialarbeiter beraten
und helfen bei der Planung der
häuslichen Versorgung oder der
Anmeldung in geeigneten Ver-
sorgungseinrichtungen. Und auch
für die inhaltliche und fachliche
Unterstützung beim Erstellen von
Patientenverfügungen und Vor-
sorgevollmachten stehen die Mit-
arbeiter bereit. Nicht zuletzt wird die
Palliativstation von den wertvollen
ehrenamtlichen Mitarbeitern unter-
stützt, die die Patienten fürsorglich
begleiten und ihnen auch außerhalb
des normalen Klinikablaufs mit Rat
und Tat zur Seite stehen.
Das Beste für jeden Patienten
Was ist das Besondere an einer Palliativstation?
CellitinnenForum 3/2017
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Medizin | Betreuung