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grösseres Stück Eis auf die Kelle, hält diese über die
Bowle .und lässt nun den Wein langsam darüber laufen.
Will man schnell abkühlen, so kann man auch
eine hohe säulenförmige Conservenbüchse von Glas
mit kleinen Eisstücken füllen und nachdem aussen
sauber abgewischt, in die Bowle hineinsetzen.
Hat man kein Roheis zur Hand, so muss man
sich mit Chemikalien einigermassen zu helfen suchen.
So erzielt man eine kältere Temperatur, wenn
man gleiche Theile Amonniak, Soda und Wasser mengt.
Oder man giesse in einen irdenen Topf 100 g
käufliche Schwefelsäure und 50 g Wasser und füge
dann 30 g pulverisirte schwefelsaure Soda hinzu. Da
hinein setze man ein kleineres Gefäss mit Wasser,
decke es zu, und drehe leicht.
Das Wasser wird in
Kürze eiskalt sein und kann nun zum (äusseren) Kühlen
des Weines dienen.
Ein Zusatz von kohlensäurehaltigen Mineralwassern
oder künstlichem Sodawasser und dergl. ist für die
meisten Bowlen — die von zarten Moselblümchen aus
geschlossen — vortheilhaft.
Doch gebe man von Anfang an ja nicht zu viel
hinein, es ist immer besser zu wenig als zu viel. Nach
helfen kann man immer.
Champagner erhöht natürlich den Geschmack
noch mehr,
das heisst es genügt vollkommen
-ein guter Schaumwein, wie er jetzt in Deutschland in
hervorragenden Marken hergestellt wird. Es braucht
nicht einmal die beste Marke zu sein, nur nehme man
nicht den sogenannten Bowlen-Schaumwein, der zwar
billiger ist, aber einen guten Schaumwein nicht er
setzen dann.
Sehr zu empfehlen sind dagegen einige Frucht-
Schaumweine und zwar unter diesen der Stachel
be er - Ch amp agner mit seinem Weingpschmack.
Auch der Erdbeer-Champagner ist eine vorzügliche
Zugabe; auch wohl der Apfel-Champagner, doch muss
vorausgesetzt werden, dass all' diese gewissenhaft her
gestellte Fabrikate sind.
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Alle Mineralwässer und die Schaumweine dürfen
natürlich erst kurz vor dem Auftragen der Bowle bei
gemischt werden.
2. Mai-Bowle [Waldmeister-Bowle].
Man füllt eine Terrine mit recht kaltem leichten
Mosel- oder anderem Weisswein, zuckert nach Belieben,