MB_1-2015_20022015 - page 25

AKWL MB 01 / 2015
25
AUS-/ FORTBILDUNG
Prof. Ulrich Jaehde, Dr. Hanna Seidling und Prof. Eckart
Schott
referierten zum Thema „Leber und Niere“ am 30. November
in Münster.
Foto: Monika Schlusemann
PharMSchool ist ein Projekt der Pharmazie der Westfä-
lischen Wilhelms-Universität Münster, bei dem die Verbes-
serung der Lehre durch Vernetzung der pharmazeutischen
Lehrinhalte zwischen den fünf Disziplinen Chemie, Biolo-
gie, Pharmakologie, Klinische Pharmazie und Technologie
im Vordergrund steht. Die Studierenden erhalten ab dem
fünften Fachsemester verschiedene arzneimittelbezogene
Themenschwerpunkte. Diese werden im Laufe des Haupt-
studiums bis zum achten Fachsemester in allen angebote-
nen Laborpraktika aufgegriffen und dabei aus verschie-
denen pharmazeutischen Perspektiven beleuchtet.
Das PharMSchool-Symposium bietet den Studierenden
einen angemessenen Rahmen, um die Ergebnisse aus
vier Semestern Themenarbeit in Form von Vorträgen und
Postern zu präsentieren. Die Apothekerkammer war auf
dem Symposium mit einem Stand vertreten. Zudem war das
Symposium als Fortbildungsveranstaltung durch die
AKWL
akkreditiert. Mehr als 40 Kolleginnen und Kollegen haben
an dieser spannenden Fortbildung teilgenommen.
PharMSchool: AKWL beim Symposium
am 9. Januar 2015 vertreten
Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe, vertreten durch Herrn Dr.
Oliver Schwalbe, war auf dem Symposium mit einem Stand dabei.
Foto: Monika Schlusemann
Anschließend referierte Professor Ulrich Jaehde vom Bereich
Klinischen Pharmazie der Universität Bonn über Leberwerte
und Dosierung bei Leberdysfunktion. Bei Leberdysfunktion
sollten kritische Arzneistoffe vermieden werden, insbesonde-
re High Extraction Drugs, wie z.B. Fluvastatin oder Selegelin.
Wenn High Extraction Drugs indiziert sind, sollte mit 25 bis
50 Prozent einer „normalen“ Initialdosis begonnen werden.
Leberwerte wie Bilirubin, Albumin oder Alkalische Phosphata-
se spielen eine wichtige Rolle zur Diagnose und Verlaufskon-
trolle von Lebererkrankungen. Zudem können Leberwerte
helfen, unerwünschte Wirkungen zu erkennen. Leberwerte
eignen sich nicht zur Dosisanpassung bei Leberdysfunktion.
Professor Eckart Schott von der Medizinischen Klinik mit
Schwerpunk Hepatologie und Gastroenterologie der Charité
berichtete über Interferonfreie Therapien der Hepatitis C. Mit
dem Polymerasehemmer Sofosbuvir, dem Proteasehemmer Si-
meprevir und dem NS5A-Inhibitor Daclatasvir stehen seit 2014
erstmalig Substanzen zur Verfügung, die es in Kombination
erlauben, die Hepatitis C ohne Hinzunahme von Interferon
und Ribavirin zu behandeln. Die Ansprechraten solcher Inter-
feron-freien Kombinationen liegen bei weit über 90 Prozent
bei exzellenter Verträglichkeit und Therapiedauern von nur
zwölf Wochen. Weitere Kombinationstherapien sind in der
Entwicklung und werden für 2015 erwartet.
1...,15,16,17,18,19,20,21,22,23,24 26,27,28,29,30,31,32,33,34,35,...40
Powered by FlippingBook