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Einst ga l_t es als e in e Barbarei den Zucke r zu
verwe nd en, w ie er vom Kaurmann
l,:0 111111t.
E r mu sste
erst geläute rt (ge kocht u . s. w.) we rden ocl e r man
hol te Frauenhaar- (Capilla ire) -Sy1_-up in d e r Apot he ke.
Heute hat man s ich d a rüber hin weggese tz t. Doch
n e hme man s te ts d ie b ste S o rte in Stücke n. De r
Gestossene trübt, doc h lässt s ich di ese r beim A nse tzen
der Erdbee re n und Pfirsiche (s iehe r. 3,
-J.,
5)
ni cht
ganz umge he n.
Da
im übrige n di e meis ten Bowl e n du rch di e
Fruchtzusätze etvvas trüb e n - in di ese r schl eierh <1 rte n
Abtönung li egt soga r in besond e rer R e iz - t rinkt
man s ie am bes te n a us farbige n
Gl~is e rn
welc he
diese n R e iz noch e rhöh e n.
'
2.
Mai -Bowle [Waldmeister-Bowle].
Man füllt ein e T e rrine mit r echt kaltem leichte n
Mose l- od e r a nd e rem W eisswei n , zucke rt nach Be–
li eben. hängt e ini ge Büschel 'vVal dmeis te r (de r noch
k e in e Blüte n hab en da rf) , zum Zi e he n hin ein (ca
1
O
Minut en, dann abschmecken) und trinkt dieselb e
m ögli chst ka lt, nachdem vo r d em Auftragen g;ewö hn–
lich n och ka ltes S elte rwasse r ode r Sclrnumwe 111 zuge-
se tzt wurde.
Diese bekannte Bowle e r sch eint also sehr leicht in der
Zubereitung.
1
rnm e rhin w ird diesel_be im Geschmack nL_1r dann
vollkommen se in wenn man -- emen gute n und geeianeten
vVein vora usgese'tz t - die Stiel- resp. Wurzel -
End e~1
de r
Krä ute r mö o-lich s t we nig mit dem W ei ne in Verbindung brachte.
Man bi nde t deshalb cle n-·v,
1
a lclmeiste r von vo rnh e re in in Büsc hel
und b än o- t d iese an einem 1·einen Faden de rart in die Terrine
dass di e "'Wurzel - Enden troc ken bleibe n.
'
Wer sic h mit dem Gedanken vertraut machen kann, dass
<lie Kräute r nicht ers t in d e r Bowle her um zu schwimme n
b rau che n , dem se i das folgende Verfahren als vo rzüglich em–
])fohlen: Man füllt die \N'al dme iste rbüschel (mit der
l< ro~e
n ach unten) in ein gee ignetes Röme rglas,_ welc;h es recht bauchig
:und oben mögli chs t eng is t , so dass die Stiel e oben heraus–
ragen. Wenn das gesche hen, füllt man das Glas von der Seite
( nicht üb e r die Stie le weg) mit \i\Tein, lässt so ca. 8 Minuten
ziehen uucl füllt dann noch e inmal Wein nach , da unterdessen
-die Blä tte r sehr z usammengegangen si nd . Man kann dann noch
-ca. 8 Minuten und event. länge r ziehen lassen und e rhält so
-emen ga nz vorzüglichen Extrakt, womit man den
\ iV
ein ganz
nach vVun sch w ürzen kann.
Hat man aber die Bündel in die Bowle geworfen , so be–
darf es, da das Aroma des vVal dme is ter.· recht ver schieden ist,