Das Petrus-Krankenhaus in Wup-
pertal hat im November ein neues
Department für Nephrologie ein-
gerichtet; dort werden akute und
chronische Nieren-Patienten von
erfahrenen Spezialisten betreut.
Sechs Dialyseplätze stehen sowohl
den eigenen Patienten als auch
denen anderer Fachbereiche des
Hauses zur Verfügung. Insgesamt
verfügt das Department über zehn
Betten.
Manchmal braucht Departmentlei-
ter Dr. Scott Oliver Grebe einen na-
hezu detektivischen Spürsinn, denn
die Niere lässt sich ihre Geheim-
nisse nicht so einfach entlocken.
Meist wird erst nach umfangreichen
Untersuchungen klar, was die Ursa-
che für ein teilweises oder kom-
plettes Nierenversagen ist. „Viele
Krankheiten wirken sich zusätzlich
auf die Niere aus – Diabetiker oder
Herzkranke sind zum Beispiel oft
auch nierenkrank“, erklärt der Arzt,
der auf mehr als 20 Jahre Berufs-
erfahrung zurückblicken kann. Ein
Großteil seiner Patienten sind äl-
tere Menschen. Doch es kommen
auch jüngere, bei denen während
einer Vorsorgeuntersuchung be-
denkliche Nierenwerte aufgefallen
sind. „Gründe können Infektionen,
erbliche oder auch autoimmun-be-
dingte Krankheiten sein“, so der
Departmentleiter. Ein sicheres Sig-
nal für eine mangelhaft arbeitende
Niere gibt es nicht, nur mögliche
Symptome: Wer sehr wenig oder
rötlichen Urin ausscheidet, sollte
einen Arzt kontaktieren. Auch mor-
gendliche Übelkeit, Müdigkeit und
ein starker Juckreiz können Zeichen
für Nierenprobleme sein.
Wenn ein Patient neu zu Grebe
kommt, erfolgt zunächst ein aus-
führliches Anamnesegespräch.
Liegen vielleicht Diabetes oder
Bluthochdruck vor? Gibt es erb
liche Krankheiten in der Familie?
Sind Wassereinlagerungen an den
Gelenken, die auf eine mangelnde
Nierenfunktion hinweisen können?
Blut- und Urinuntersuchungen lie-
fern ebenfalls wichtige Hinweise,
etwa auf Autoimmunerkrankungen,
Gefäßentzündungen oder Tumore.
Bei dauerhaft unklarer Diagnose
entnimmt der Nephrologe bei einer
Punktion ein kleines Stück Nieren-
gewebe. Dafür wird unter örtlicher
Betäubung und mit Kontrolle per
Ultraschall eine feine Nadel vom
Rücken aus zur Niere geschoben.
Ein Vorteil der Nieren ist, dass sie
sich selbst bei akutem Nierenver-
sagen in den allermeisten Fällen
wieder erholen, betont Grebe.
Gelegentlich reiche es, dass die
Patienten nach Rücksprache mit
dem Arzt nur auf bestimmte bishe-
rige Medikamente verzichten (etwa
Schmerzmittel) und für eine kontrol-
lierte Zufuhr an Flüssigkeit sorgen.
Bei Autoimmunreaktionen helfen
bestimmte Medikamente. Nur in
schweren Fällen ist eine Dialyse
notwendig, sehr selten dauerhaft.
Nierenkranke gut versorgt
Neues Department für Nephrologie am Wuppertaler Petrus-Krankenhaus
Department für Nephrologie
Petrus-Krankenhaus
Carnaper Str. 48
42283 Wuppertal
Tel 202 299–2562
Dr. Scott Oliver Grebe
Medizin | Betreuung
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CellitinnenForum 1/2019