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Klein und zerbrechlich sah sie aus

der Nähe aus, neben dem Altar

auf dem Jubiläumsschiff der Senio-

renhaus GmbH der Cellitinnen zur

hl. Maria. Sechzig Zentimeter hoch,

eher schmal und im tief gefältelten

blauen Mantel, machte sich ‚die

Maria‘, wie sie unternehmensweit

inzwischen genannt wird, auf den

Weg durch alle Einrichtungen. Gut

570 Kilometer hatte sie vor sich.

Bei schönstem Sonnenschein

machte sich die erste Pilgergruppe

imOktober auf den Weg ins Senio-

renhaus St. Maria. Singend zog die

Pilgergruppe an der Kölner Ufer-

promenade Richtung Innenstadt.

Eine kleine Statio tat gut. Auf An-

regung von Monika Vollmer, Beglei-

terin der Seelsorge, zogen wir mutig

betend durch die Wartehallen des

Kölner Hauptbahnhofs, und zwar

zur besten Pendlerverkehrszeit. Wir

ernteten viele wohlwollende Blicke.

Von da aus ging es zum Haupt-

portal des Kölner Doms und wei-

ter zu der ‚großen Schwester‘,

der Schwarzen Mutter Gottes

in der Kupfergasse. Im benach-

barten Seniorenhaus wurde uns

ein großer Empfang bereitet. Die

ersten Kilometer waren damit

geschafft.

,Die Maria‘ setzte im Seniorenhaus

St. Maria ihre Tour fort, durch den

Alltag und die Lebenswelt von Be-

wohnern und Mitarbeitern. Sie be-

suchte bettlägerige Menschen auf

den Zimmern und schenkte ihnen

ihre tröstliche Gegenwart. Sie wur-

de in der Kölner Innenstadt gese-

hen, an der Nord-Süd-Fahrt und

in St. Kolumba, im Zwiegespräch

mit der Schwarzen Mutter Gottes

und beim Geißbock im Garten des

Seniorenhauses.

Von der Innenstadt nach

Lindenthal

Nach fünf Wochen wurde es Zeit,

weiterzuziehen. Schließlich spendet

die Seniorenhaus GmbH am Ende

der Pilgertour für jeden zurückge-

legten Kilometer pro Pilger einen

Euro für Ausbildungsprojekte in In-

dien und Deutschland. Diesmal zo-

gen die im Seniorenhaus St. Maria

lebenden und arbeitenden Ordens-

schwestern aus der Gemeinschaft

der Cellitinnen mit Bewohnern und

Mitarbeitern über den Kölner Neu-

markt, von wo sie mit öffentlichen

Verkehrsmitteln in den Stadtteil Lin-

denthal fuhren. Die Reaktionen der

Menschen, die auf die Maria mit der

Pilgertruppe trafen, waren vor allem

freundlich: Ein junger Sizilianer ließ

die Gruppe erst weitergehen, nach-

dem er die Statue ehrfurchtsvoll ge-

küsst hatte. Immer wieder wurden

Menschen aufmerksam, blieben

stehen oder sangen leise mit. In-

zwischen trugen wir auch das Rei-

segepäck der Maria weiter: einen

großen roten Cellitinnen-Beutel, in

dem Fürbitten gesammelt wurden,

die Bewohner und Mitarbeiter der

Maria in die Falten ihres Gewands

gesteckt hatten. Denn das ist ein

zentrales Anliegen des Künstlers:

Die Falten ihres Mantels sind so tief

Mit Maria unterwegs

Pilgertour durch die Seniorenh user in Köln

Die Pilgergruppe

am Kölner Hauptbahnhof

Glauben | Leben

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CellitinnenForum 1/2019