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Heike Volkmer und Daniel Paehl

gehören zu den drei sogenann-

ten ‚Pain Nurses‘, die im St. Vin-

zenz-Hospital die Schmerzpa-

tienten betreuen. Am Standort

arbeiten sie bereits seit fast zwan-

zig Jahren. Schon ihre Ausbildung

zum Gesundheits- und Kranken-

pfleger haben sie in dem Kölner

Krankenhaus absolviert. Die meis-

te Zeit ihrer beruflichen Laufbahn

sind sie in der An sthesiepflege im

OP t tig. Wie sie eine ‚Pain Nurse‘

wurden, erz hlen sie im Interview.

Was versteht man unter dem

Begriff Pain Nurse?

Paehl: Eine Pain Nurse betreut Pa-

tienten mit Schmerzen nach chirur-

gischen Operationen. Dabei geht

es darum, das Schmerzempfinden

einzuschätzen und die Schmerz-

mittelgabe an das Bedürfnis des

Patienten anzupassen.

Seit wann arbeiten Sie als

Pain Nurse?

Volkmer: Seit etwa 2011 betreuen

wir die Schmerzpatienten auf den

Stationen. Insgesamt sind wir mit

der Kollegin Steffi Hilger in der Pfle-

ge zu dritt.

Paehl: 2011 war die Schmerzbe-

treuung ein relativ neues Feld und

wir hatten Interesse daran, uns in

dem Bereich weiterzubilden. Es

lässt sich zudem gut mit unserer

Tätigkeit in der Anästhesie verbin-

den.

Welche Ausbildung haben Sie?

Paehl: Wir haben eine mehrtägige

Ausbildung zum ‚Algesiologischen

Fachassistenten‘ absolviert. Heute

heißt das ‚Pain Nurse‘. Dafür muss

man schon eine gewisse Berufs-

erfahrung als Gesundheits- und

Krankenpfleger mitbringen.

Wie viele Patienten betreuen Sie

pro Woche?

Volkmer: Am Anfang der Woche

sind es meist nicht so viele, aber

wenn im Laufe der Woche die Ope-

rationen stattfinden, steigt damit

auch die Zahl der zu betreuenden

Patienten auf bis zu 15.

Paehl: Die Intensität der Betreu-

ung variiert ebenfalls, denn das

Schmerzempfinden eines jeden

Patienten ist sehr unterschied-

lich. Eine absolute Schmerzfreiheit

ist gewünscht, aber nicht immer

umsetzbar. Bei der Schmerzthe-

rapie ist die Krankengeschichte

zu berücksichtigen. Patienten mit

chronischen Schmerzen sind zum

Beispiel anders zu behandeln als

Patienten, die ‚nur‘ einen post-ope-

rativen Schmerz haben. Das Ziel

ist aber die Annehmbarkeit des

Schmerzes, d.h. 2–3 auf einer Ska-

la von 0 bis 10, wobei 0 schmerzfrei

bedeutet.

Was gehört zu Ihren Aufgaben?

Volkmer: Morgens werden die

Schmerzpatienten im Rahmen der

ärztlichen Visite durch die Anästhe-

sisten betreut. Nachmittags gehen

wir zu den Patienten. Wir schau-

en, ob sie Schmerzen haben und

passen die Medikation an. Zudem

beurteilen wir die Einstichstellen am

Zugang. Liegen Rötungen vor, tau-

schen wir ihn aus.

Paehl: Die Patienten erhalten

Schmerzmittel. Je nach Eingriff vari-

ieren die Dosierung und die Art des

Zugangs der Pumpe: intravenös

an Arm oder Hand, über einen re-

gional wirkenden Schmerzkatheter

am Hals oder unter dem Arm, oder

über einen Katheter im Rücken.

Unsere Besuche und die Schmerz-

mittelgabe dokumentieren wir, da

die Betreuung gemeinsam mit den

Anästhesisten erfolgt. Wenn wir die

Dosierung anpassen, informieren

wir auch die Kollegen aus der Pfle-

ge darüber.

Vielen Dank für das Interview!

Was machen eigentlich…?

Heike Volkmer und Daniel Paehl betreuen Schmerzpatienten

Pro

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CellitinnenForum 1/2019