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Die Frage, wie Menschen mit
schwerer Demenz in den Senioren-
häusern und Pflegeheimen optimal
versorgt werden, wird mittlerweile
nicht mehr nur aus dem Bauch he-
raus beantwortet. Die zunehmende
Größe dieser Bewohnergruppe ver-
langt nach wissenschaftlich abge-
sicherten Konzepten und Hand-
lungshilfen für die Pflegemitarbeiter.
Der Einladung des Zentrums für
Palliativmedizin der Uniklinik Köln,
eine solche, an den Bedürfnissen
orientierte Arbeitshilfe für schwer
demenziell veränderte Menschen in
der letzten Lebensphase zu erstel-
len, nahm die Seniorenhaus GmbH
vor zwei Jahren sofort an. Unter-
schiedliche Disziplinen – Geriatrie,
Palliativmedizin und Altenpflege
– bringen in diesem Forschungs-
projekt erstmals ihre Erkenntnisse
und Erfahrungen ein, vergleichen
und analysieren sie und fassen sie
schließlich methodisch nachvoll-
ziehbar zusammen.
Motivation
Mit den Hausgemeinschaften St.
Monika betreibt die Seniorenhaus
GmbH eine Einrichtung, in denen
ausschließlich Menschen mit einer
demenziellen Erkrankung betreut
werden. Und auch in ihren anderen
Häusern nimmt diese Gruppe einen
immer größeren Raum ein. Sich
der Pflege von Demenzerkrankten
akademisch zu nähern und die ei-
genen Erfahrungen und Methoden
anhand eines wissenschaftlichen
Maßstabes zu überprüfen, ist daher
geboten. Bereits heute verfügen die
Einrichtungen über ein Konzept, das
die Ansprache und Betreuung von
Angehörigen, die Berücksichtigung
der Biografien der Bewohner, ver-
trauensbildende Kommunikations-
formen, die Schmerztherapie und
die palliative Versorgung und Pflege
von Demenzerkrankten einschließt.
Von den Forschungsergebnissen
erhofft sich die Seniorenhaus
GmbH die Bestätigung ihrer bisheri-
gen Arbeit, aber auch neue Impulse
für die Versorgung von Menschen
mit schwerer Demenz. Die regel-
mäßigen Treffen bieten eine gute
Plattform, Erfahrungen mit Ver-
antwortlichen aus unterschiedlich
aufgestellten Pflegeeinrichtungen
auszutauschen und der Politik
wichtige Entscheidungsgrundlagen
zu liefern. Das Bundesministerium
für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend erachtet das Thema für so
wichtig, dass es das Forschungs-
projekt fördert und Vertreter zu den
Fachtagungen schickt. Für die Ex-
perten bietet sich so die Gelegen-
heit, spezielle Punkte in den Blick
der politischen Entscheidungsträ-
ger zu rücken und möglicherweise
Einfluss auf die Entscheidungs-
grundlagen der Pflegestärkungs-
gesetze zu nehmen.
Forschungsergebnisse
Mittlerweile liegt eine Kurzfassung
für die Versorgungspraxis von
schwer Demenzerkrankten in der
letzten Lebensphase für die sta-
tionäre Altenhilfe vor und der Ini-
tiator des Projektes, das Zentrum
für Palliativmedizin an der Uni Köln,
erstellt gerade für das nächste Tref-
fen einen umfangreichen Leitfaden.
In diesem sind die internationale
Pflegerische Herausforderungen
Seniorenhaus GmbH nimmt an Forschungsprojekt der Uni Köln teil
Seniorenhausleiterin Jutta Manz (re.) und Anselmo Knoblauch
(3. v. re.) mit den Initiatoren des Projekts
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CellitinnenForum 2/2015
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