Säfte verändert jedoch nicht den Charakter dieser Ge
tränkeart. Um das Schäumen zu erzielen, kommen Kolilen-
säure enthaltende Füllmittel zur Anwendung. Bei den mei
sten Fizzes sind dies kohlensaure Wasser, jedoch ist bei der
Zusammensetzung von Fizzes ein großer Spielraum dadurch
gegeben, daß man auch Ginger-Ale, Tonic-Water, ja sogar
Sekt anstatt Mineralwasser verwenden kann. Selbstverständ
lich ist damit nicht gemeint, daß man dort, wo Soda-(Mine-
ral-)wasser vorgeschrieben ist, nun einfach allgemein eines
dieser anderen Füllmittel anwendet, sondern es soll nur
ein Fingerzeig dafür sein, wie auch die Fizzes durch solche
neue Zusätze verschiedenartig hergestellt werden können.
Das beim Fizz immer erstrebte Schäumen hat bei der Her
stellung dieser Getränke zu einer Unsitte geführt, und — da
sie nicht vereinzelt, sondern sehr häufig anzutreffen ist —
soll auch auf sie hier besonders hingewiesen werden. Diese
Unsitte besteht darin, daß viele Bartender bei jedem Fizz
Eiweiß verwenden, eine Praxis, die weder den fachlichen
Rezepten entspricht, noch irgendwie plausibel begründet
werden kann. Es muß ganz besonders daran erinnert wer
den, daß die Fizzes,die in derMehrzahl Standard-Drinks sind,
genau nach de.n Vorschriften, wie sie im zweiten Teil dieses
Lehrbuches angegeben sind, zubereitet werden müssen. Im
Interesse dcrEinheitlichkeit und einer ernsthaften Berufsauf
fassung muß gefordert werden, daß die Verwendung von
Eiweiß nur dort erfolgt, wo dies im Rezept ausdrücklich
vorgeschrieben ist oder in dem Ausnahmefall, daß es vom
Gast ausdrücklich verlangt wird. Das Entstehen der „Ei
weiß-Seuche" ist zum weitaus größten Teil auf Vorschriften
zurückzuführen, die in den zahlreichen, von Laien und Nicht-
fachleuten geschriebenen Pseudofachbüchern zu finden sind.
Fizzes werden im Schüttelbecher kräftig geschüttelt.. Die,
Verwendung von Puderzucker an Stelle des allgemein ver
wendeten feingemahlenen Zuckers, ist sehr zu empfehlen.
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