Nach einer anderen Überlieferung wird die Bezeichnung auf
ein Indianermädchen namens „XochitI" zurückgeführt,
woraus im Laufe der Jahre infolge veränderter Sprech
weise das Wort Cocktail entstanden sein soll.
Wie immer aber auch die Bezeichnung entstanden sein
mag, jedenfalls bleibt die Tatsache bestehen, daß der Cock
tail die am meisten gewünschte Getränkeform unter allen
Mixed Drinks geworden ist, und das ist für uns von be
sonderer Wichtigkeit. In Amerika fand der Cocktail eine
so große Verbreitung und Beliebtheit, daß man ihn für
die Zeit vor der Prohibitipn bedenkenlos als das National
getränk dieses Landes bezeichnen darf.
Die Cocktails haben seit dem Inkrafttreten der Prohibition
in USA. ihren Siegeszug über die ganze Welt gemacht und
überall dort, wo sie sich Eingang verschafften, sind sie von
den kultivierten Gesellschaftskreisen als angenehme und
abwechslungsreich herzustellende Getränke anerkannt
worden.
Heute wird der Cocktail nicht willkürlich, sondern nach
bestimmten Regeln hergestellt. Er gehört seiner Zu
sammensetzung nach zur Gruppe der kurzen Ge
tränke. ist würzig und besitzt appetitanregende Eigen
schaften, weshalb man ihn auch als „Appetizer" bezeichnet.
Aber nur wenige aus der überaus großen Zahl der Cock
tails sind ausgesprochene Appetizer, und zwar sind es vor
allem die nach den ältesten aller bekannten Rezepte her
gestellten „Martini"- und „Manhattan-Cocktails", die sich
einen besonderen Vorrang gerade als Appetitanreger er
worben haben.
Die meisten Cocktails stellen sinngemäße Mischungen aus
Südwein in Verbindung mit einer oder mehreren Spiri
tuosen dar, denen in der Regel kleine Mengen aromati-
sierender Bitters oder Liköre von besonderem spezifischem
Geschmack beigefügt sind.
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