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aus Lateinamerika überziehen. Die

goldenen Mosaiken im Mittelschiff

und im Triumphbogen sowie die

Marmormosaiken des Fußbodens

gehören in Rom zu den schönsten

Arbeiten ihrer Art. Anschließend

führt uns Maria zur ersten Papst-

basilika der Christenheit und heu-

tigen Bischofskirche Roms, St. Jo-

hannes im Lateran. Bis zum Exil der

Päpste in Avignon (1305 – 1377)

residierten die Oberhäupter der

katholischen Kirche hinter diesen

Mauern. In der Basilika sind antike

Baustile und Bauelemente bis hin

zu klassizistischen zu finden. 1993

wurde ein Seiteneingang bei einem

Anschlag, der voraussichtlich auf

das Konto der Mafia ging, schwer

beschädigt.

Gegenüber der Basilika liegt die

Heilige Stiege, der Legende nach

eine Treppe aus dem Palast Pon-

tius Pilatus, die Jesus bei seinem

Prozess betreten haben soll, und

die die hl. Helena 326 nach Rom

brachte. Pilger aus aller Welt erklim-

men dort die Stufen auf den Knien

und beten dabei das Vaterunser.

Erschöpft, aber schwer beeindruckt

von diesem Tag, fahren wir zurück

zum Gästehaus. Der Stau auf den

römischen Straßen bricht wieder

alle Rekorde, wir schaffen es aber

gerade noch zu der Abendmesse

in die kleine Stadtteilkirche, die di-

rekt neben unserer Unterkunft liegt.

Nach dem Abendessen lassen wir

auch diesen schönen Sommer-

abend bei einem Glas Wein im

Garten ausklingen.

7. Mai

Heute können wir etwas länger

schlafen, der Busfahrer soll uns erst

um 8:30 Uhr an der vereinbarten

Stelle abholen. Den Vormittag ha-

ben wir für die Sixtinische Kapelle

und den Petersdom vorgesehen.

Obwohl wir recht früh sind, die Va-

tikanischen Museen haben gerade

erst aufgemacht, sind wir bei Wei-

tem nicht die Ersten. Wir reihen uns

in die kurze Schlange für angemel-

dete Gruppen ein und machen uns

nach dem Erledigen der Formalitä-

ten auf den Weg. Die Vatikanischen

Museen sind die größten Museen

der Welt. Sie beherbergen in 1.400

Räumen rund 50.000 Kunstwerke.

Um alles zu sehen, braucht man

mehrere Wochen. Da uns allerdings

nur ein Vormittag zur Verfügung

steht, beweisen wir viel Mut zur

mehr als großzügig bemessenen

Lücke und beschränken uns auf die

Besichtigung der Sixtinischen Ka-

pelle. Der Weg dorthin führt durch

die reich geschmückten Galerien,

aus deren Fenster wir einen Blick

in die Vatikanischen Gärten werfen.

Kurz vor der Kapelle warten wir ge-

duldig auf Einlass. Schilder fordern

uns in mehreren Sprachen auf, in

der Kapelle weder zu reden noch

zu fotografieren. Wie sich zeigen

wird ein Verbot, das außer uns so

gut wie niemand beachtet – leider.

Denn damit entgeht den Besuchern

viel von der Magie der geschichts-

trächtigen ‚Sistina‘. Übrig bleibt der

Genuss der Kunstwerke, was an

sich aber schon viel wert ist. Die

Deckenmalereien Michelangelos

mit der Erschaffung des Adam sind

das zentrale Element. Die Wände

schmücken Boticellis, Rossellis,

Ghirandaios und Peruginis. Zwölf

Im Petersdom

CellitinnenForum 3/2015

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