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Zitat eines ‚bekannten bayrischen

Politikers‘ einen Zusammenhang

zum Wirken und zum Abschied

der Borromäerinnen her: „Dankbar

rückwärts, mutig vorwärts, gläubig

aufwärts“ – denn auch die Wupper-

taler seien dankbar für das Werk

der Schwestern, das die indischen

und afrikanische Schwestern, von

ihrem Glauben geleitet, vor Ort

mutig weiterführen.

Auch im Anschluss an die Ves-

per wurden die Festredner nicht

müde, das große Werk und den

maßgeblichen Einfluss des Or-

dens zur Entwicklung der Stand-

orte in Wuppertal hervorzuheben

und den Abschied der Schwes-

tern sehr zu bedauern. Bürgermeis-

terin Ursula Schulz betonte dies

für die ganze Stadt Wuppertal,

Michael Dohmann, Sprecher der

Geschäftsführung im Klinikverbund

St. Antonius und St. Josef, für die

Einrichtungen des Verbundes: „Wir

bedauern sehr, dass die Zeit der

Ordensschwestern am Petrus-

Krankenhaus zu Ende geht. Unser

großer Dank gilt ihrem unermüdli-

chen Einsatz für das Wohl unserer

Patienten, deren Angehörigen und

auch unserer Mitarbeiter. Mit viel

menschlicher Wärme haben sie

dafür gesorgt, dass die christliche

Grundhaltung mit ihren starken un-

veräußerlichen Werten in unserem

Haus stets präsent war“, so Michael

Dohmann in seiner Rede.

Die Lücke, die die Schwestern

hinterlassen, könne niemals gefüllt

werden, so der Geschäftsführer

weiter. Und nicht nur in der Kin-

der- und Krankenpflege seien die

Schwestern unverzichtbar gewe-

sen. Viele Mitarbeiter kennen sie

noch als Stationsleitungen, im OP

und auf der Palliativ-Station, in Kü-

che und Wäscherei, am Empfang

und natürlich in der Seelsorge. Aber

ganz gleich, wo ihr Einsatzort war,

immer hatten sie ein offenes Ohr

und schenkten ihrem Gegenüber

Zeit, Aufmerksamkeit und mitfüh-

lende Anteilnahme.

Wehmut und Dankbarkeit

Auch Pfarrerin Michaela Kuhlendahl

von der evangelischen Seelsorge im

Petrus-Krankenhaus fand herzliche

und sehr persönliche Worte. Für sie

sei es besonders wichtig gewesen,

dass man sich in der gegenseitigen

Unterschiedlichkeit der Konfessio-

nen äußerst geschätzt habe und

es für beide Seiten eine gute öku-

menische Zusammenarbeit gab.

Werner Zimmermann, als Vertreter

der Kirchengemeinde St. Antonius,

berichtete, wie das überwiegend

evangelische Wuppertal den Ein-

zug der Ordensgemeinschaft mit

Staunen erlebte und er persönlich

als Messdiener sehr glücklich

über die Bereicherung war, die die

Schwestern für den Glaubensalltag

darstellten.

Bevor die Gäste dann zum ‚gemüt-

lichen Teil‘ die Cafeteria aufsuchten,

dankte Generaloberin Schwester

M. Elisabeth allen Rednern noch

spontan ganz herzlich für die wert-

schätzenden Worte. Und sie ver-

sicherte, dass bestimmt keine der

Schwestern ihre Zeit in Wuppertal

vergessen werde. Zur Sicherheit

gab es neben den persönlichen

Abschiedsgeschenken für die

Schwestern aber auch noch eine

Bildcollage mit aktuellen und his-

torischen Ansichten aus den Wup-

pertaler Einrichtungen und ihren

Kapellen sowie der Nennung aller

Konvent-Oberinnen von den An-

fängen bis heute.

Und so schwer der Abschied allen

fällt, es gibt auch gute Nachrichten:

Die Borromäerinnen engagieren

sich seit Jahren in Tansania. Schon

1985 begann dort der Aufbau ei-

ner Missionsstation in Mtinko. Im

November 1991 wurde in diesem

Distrikt ein Noviziat errichtet. Zur-

zeit leben in Tansania etwa 80 afri-

kanische Borromäerinnen an drei

Standorten. Und so wird ihr Werk

in Afrika segensreich weitergeführt.

Deshalb hat sich der Klinikverbund

entschlossen, den Borromäerinnen

eine Geldspende zukommen zu-

lassen, um die weitere, hoffnungs-

volle humanitäre Arbeit in Afrika zu

unterstützen.

Weihbischof Dr. Dominikus

Schwaderlapp

CellitinnenForum 3/2015

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Glauben | Leben