Jahre wurden die weltberühmten
Kunstwerke restauriert. Seit 1994
strahlen sie wieder in ihrem ur-
sprünglichen Glanz. Noch voll von
den Eindrücken der Sixtinischen
Kapelle geht es im Anschluss in das
Zentrum der katholischen Welt, in
den Petersdom. Obwohl die Kirche
gut besucht und es alles andere
als andächtig leise ist, beeindruckt
sie durch ihre Ausmaße und ihren
Reichtum an Gemälden, Statuen,
Grabstätten, Seitenkapellen und Al-
tären. In der Krypta unterhalb des
Doms halten wir inne zum Gebet.
60.000 Menschen bietet die Kirche
Platz, zweieinhalb Mal übertrifft
sie die Fläche des Kölner Doms.
Einfach beein-
druckend. An
diesemOrt eine hl.
Messe erleben zu
dürfen, muss ein
unvergessliches
Ereignis sein. Voll
mit Eindrücken
und Emotionen
kehren wir mittags in einer typisch
italienischen Trattoria ein und ge-
nießen die verdiente Verschnauf-
pause. Selbstverständlich gibt es
als Hauptspeise Pizza und zum
Abschluss einen guten Espresso
oder Cappuccino zur Stärkung für
den nachmittäglichen Rundgang
durch das ‚Centro Storico‘ mit
der Piazza Navona und dem Pan-
theon, ein in der Antike als Tempel
genutztes Bauwerk, das 609 zur
Kirche geweiht wurde. Nur wenige
Schritte vom Pantheon entfernt,
abseits des Rummels, liegt Santa
Maria sopra Minerva. In der ein-
zigen gotischen Kirche Roms liegen
die heilige Katharina von Siena und
Fra Angelico begraben. Auf dem
ehemaligen Marsfeld treffen wir
wieder auf reges Treiben. Bars und
Restaurants laden zum Verweilen
ein und im Schatten des Pantheons
packen Musiker ihre Gitarren aus,
neben Touristen und Römern,
die sich gerade eine Pause vom
Bummeln oder der Arbeit gönnen.
An einem so wunderschönen Früh-
sommertag ist das Leben in Rom
leicht und unbeschwert. Besonders
mit köstlichen Eiskugeln im Hörn-
chen der Gelateria della Palma auf
der Hand.
8. Mai
Bevor wir zu unserem letzten Höhe-
punkt in Rom aufbrechen, heißt es,
Abschied nehmen. Wir schießen
noch ein letztes Foto mit den Or-
densschwestern des Gästehauses
und verstauen unsere Sieben-
sachen im Bus. Vorsorglich haben
wir bei der Fluggesellschaft nach-
gefragt, ob unser Flugzeug heute
überhaupt startet, nachdem es am
Flughafen Rom am Vortag gebrannt
hatte und das völlige Chaos aus-
gebrochen war. Doch es scheint
schon wieder alles planmäßig zu
laufen.
Unser letzter Programmpunkt führt
uns nach Trastevere, in die Kirche
Santa Maria della Scala. Der viet-
namesische Kardinal Francois
Nguyen Van Thuân (1928–2002)
hat hier in seiner Titelkirche seine
letzte Ruhestätte gefunden. Als
junger Priester lernte er die Ordens-
schwestern der Cellitinnen zur hl.
Maria in Köln kennen und blieb
ihnen zeit seines Lebens freund-
schaftlich verbunden. Diese Bezie-
hung hielt von den Fünfzigerjahren
Pantheon
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CellitinnenForum 3/2015
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