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hatte bereits unmittelbar nach der

Säkularisation 1802 als städtisches

Armenhaus gedient. Jahrelang war

aber zur Instandhaltung nichts

unternommen worden, so dass

Seraphine und ihre Mitschwestern

zunächst mit aller Mühe das völlig

verwahrloste Gebäude herrichten

mussten. Dann aber konnte man

ans Werk gehen: Kernaufgabe

war eine Kinderbewahrschule, die

Aufnahme von Waisen kam hinzu.

Neben stationärer und ambulanter

Krankenpflege wurden alte Men-

schen versorgt. Unter Seraphines

Leitung erwarben sich die Schwes-

tern durch ihr Engagement bestes

Ansehen. Bei aller Anspruchslosig-

keit und Armut der Ordensfrauen

aber drohte die Neugründung zu

scheitern, da die Einkünfte nicht

annähernd kostendeckend wa-

ren. Das Mutterhaus leistete zwar

Unterstützung, Verhandlungen mit

der Stadt zur Verbesserung der

Bedingungen führten jedoch nicht

weiter, so dass die Schließung

der Filiale unabwendbar schien.

Nun schaltete sich der Sittarder

Dechant Roersch ein. Er hatte bei

der Gründung bereits mitgewirkt

und handelte im Interesse der Be-

völkerung. Appelle und Bitten zum

Bleiben der Schwestern hatte es

schon gegeben.

Eine neue Gemeinschaft

Vielversprechend erschien ihm der

1862 eingeschlagene und letzt-

lich auch erfolgreiche Weg, die

Niederlassung vom Mutterhaus

in Maastricht zu trennen und als

eigenständige Gemeinschaft wei-

terzuführen. Dazu benötigte er die

Zustimmung des Roermonder Bi-

schofs Paredis, die er auch erhielt.

Allerdings kam es dabei neben dem

Gutheißen des Diözesanbischofs

vor allem auf Schwester Seraphine

selbst an. Denn es war ihre mutige

Entscheidung, in Sittard zu bleiben,

wozu sie Hilfe imGebet suchte und

den Willen Gottes im Ausharren

und Weitermachen erkannte. Be-

stärkt wurde sie auch durch Mutter

Elisabeth, die sich der Entschei-

dung des Bischofs nicht verweigern

wollte. Nicht zuletzt fand Seraphine

Rückhalt bei ihren Mitschwestern,

denen es freigestellt wurde, zu blei-

ben oder nach Maastricht zurück-

zukehren. Zwei von ihnen kamen

zu diesem Entschluss, zwei neue

Kandidatinnen aber kamen zugleich

wieder hinzu. Zwei Jahre später

umfasste die Kommunität bereits

16 Ordensfrauen, was für den gu-

ten Geist spricht, der nach Außen

und Innen gewirkt haben muss.

Kloster Koningsbosch

Die Kapelle im Seniorenhaus Serafine

CellitinnenForum 3/2015

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Glauben | Leben