französische Vorlesungen gehalten. Ich habe schon
vom November 1897 vor irgend einem NichtiFram
zosen, vor Clemenceau und anderen Franzosen, für
die Unschuld von A lfred Dreyfus gekämpft, habe
sechs Jahre hindurch über seine Sache geschrieben,
dann bin ich für die finnländischen Juden einge*
treten, zu letzt für die polnischen. D ies hat mir
viel Sympathie gekostet, denn ich war vorher bei
Franzosen, Finnländern, Polen ungemein geliebt.
N ichtdestowen iger bin ich woh l dreissig Jahre
hindurch von der internationalen jüdischen Presse
verfolgt worden. Herr Nordau gab das Signal im
dem er mich die »w iderlichste Erscheinung der
ganzen europäischen Literatur« nannte, und die
anderen Journalisten folgten. Immer wieder wur#
den die dümmsten Beschuldigungen gegen mich
aufgetischt; noch im Jahre 1914,. als ich Nordame?
rika besuchte, gab es in der jüdischiamerikanii
sehen Presse eine Anekdote, w ie ich einem rus*
sischen Konsul gegenüber meine Abstammung ver?
leugnet hätte. Ich habe nie einen russischen Korn
sul gesprochen und einem solchen nie geschrieben.
Selten aber wurde ich in einem jüdischen Blatt
ohne Hohn und Hass genannt. Sogar meine Be*
Strebungen für Finnlands Juden wurden in der jü*
dischen Presse denigriert.
Ich muss noch betonen, dass man sich keine
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