Fortbildung aktuell - Das Journal Nr. 3/2014 (Dezember 2014) - page 28

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Fortbildung aktuell - Das Journal
Nr. 2/2011 der Apothekerkammer Westfalen-Lippe
F rtbildung aktuell – Das Journal
Nr. 1/2014 der Apoth kerkammer Westfalen-Lippe 28
– as
r al
de Apothek k mmer Westfalen-Lippe
Die neuen Arzneimittel 2013
se. Dies führt zu einer Inhibition der bak-
teriellen RNA-Synthese und zum Zelltod
(bakterizide Wirkung). Bemerkenswert ist
die relativ hohe Spezifität der Hemmung
der RNA-Polymerase von Clostridium dif-
ficile durch Fidaxomicin. Die Hemmung
der RNA-Polymerase von E. Coli ist 20-fach
schwächer. Somit gelingt es, dass die
Darmflora während der Therapie mit Fi-
daxomicin weitestgehend erhalten bleibt.
Fazit:
Fidaxomicin erweitert die Möglichkeiten
für die Behandlung von Clostridium diffi-
cile-Infektionen. Für Patienten mit schwe-
ren und/oder wiederkehrenden Krank-
heitsverläufen bescheinigt der G-BA im
Rahmen der Nutzenbewertung den Be-
leg für einen beträchtlichen Zusatznutzen
(Kategorie 2). Bei einem milden behand-
lungspflichtigen Krankheitsverlauf ist der
Zusatznutzen nicht belegt. Das Makrozy-
klin war in den Zulassungsstudien gut ver-
träglich und zeigte ein dem oralen Van-
comycin vergleichbares Sicherheitsprofil.
Die Kosten für Fidaxomicin sind ca. 13 mal
so hoch wie bei einer Vancomycin-basier-
ten Therapie. Ein Vergleich mit Metroni-
dazol fehlt.
3,15,16,17,18,19
Ingenolmebutat (Picato®) - neue Alter­
native zur Behandlung der aktinischen
Keratose
Mit Ingenolmebutat steht eine neue Ver-
bindung für die Behandlung nicht-hy-
perkeratotischer, nicht-hypertropher ak-
tinischer Keratosen bei Erwachsenen zur
Verfügung. Die aktinische Keratose stellt
eine durch langjährige intensive Einwir-
kung von UV-Strahlung verursachte chro-
nische Schädigung der verhornten Ober-
haut dar, die mit typischerweise rötlichen,
fest haftenden Schuppen auf der Haut
einhergeht. Häufig sind die Hautareale
betroffen, die besonders der Sonne aus-
gesetzt sind, wie Gesicht, Stirn, Arme etc.
Eine aktinische Keratose sollte nicht als
harmlos eingestuft werden, da sie als Prä-
kanzerose in eine Form von Hautkrebs
übergehen kann. Es existieren verschie-
dene Möglichkeiten für die Behandlung
der aktinischen Keratose: 5-Fluorouracil,
Imiquimod, Diclofenac sowie Kürretage
(mechanische Abtragung), Laser- und Kry-
otherapie.
Ingenolmebutat ist eine in der Garten-
Wolfsmilch (Euphorbia peplus, Familie Eu-
phorbiaceae) vorkommende Verbindung,
die zu der Strukturklasse der Diterpene
gehört. Der Wirkmechanismus von Ingen-
olmebutat ist nicht vollständig bekannt.
Anhand von in-vivo- und in-vitro-Untersu-
chungen wird ein dualer Wirkmechanis-
mus für die Effekte von Ingenolmebutat
postuliert: Direkte lokale Zytotoxizität so-
wie Förderung einer Entzündungsreakti-
on, die sich durch die Infiltration von T-
Zellen, neutrophilen Granulozyten, Ma-
krophagen und anderen immunkompe-
Beratungsrelevant
Hinweise zu Picato®
• An drei bzw. zwei aufeinander-
folgenden Tagen wird jeweils
1x täglich das Gel aufgetragen.
Die Tuben müssen nach dem er-
sten Öffnen entsorgt werden.
• Nach dem Auftragen müssen
die Hände gründlich mit Wasser
und Seife gewaschen werden.
Berühren oder Waschen der
behandelten Fläche für mindes-
tens 6 Stunden meiden.
• Das Gel nicht direkt nach dem
Duschen oder weniger als
2 Stunden vor dem Zubettge-
hen anwenden und nicht im
Bereich offener Wunden, der
Nähe der Augen, in den Nasen-
löchern anwenden.
• Das Ansprechen kann erst
8 Wochen nach der Therapie
beurteilt werden.
• Häufige unerwünschte Arznei-
mittelwirkungen sind vorüber-
gehende, lokale Hautreakti-
onen.
• Sonnenkontakt wegen der
Grunderkrankung meiden!
Tag 1
Tag 4
Tag 8
Tag 15
Abbildung 6:
Verlauf der aktinischen Keratose unter der Behandlung mit Picato®, mit
freundlicher Genehmigung der LEO Pharma GmbH.
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