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Problem der Krankenhäuser nicht

an; sie legen maximal einen ,Bypass‘

um den Kern der Misere: Die Bun-

desländer kommen seit Jahrzehnten

ihren Verpflichtungen nicht nach und

enthalten den Kliniken das Geld für

dringend notwendige Investitionen

in Sanierungs- und Baumaßnah-

men, in die technische Ausstattung

und Digitalisierung vor.

Das Land

NRW beispielsweise

investiert pro Jahr eine Milliarde Euro

zu wenig in die Kliniken. Laut Erhe-

bung der Krankenhausgesellschaft

NRW beträgt der Investitionsstau

mittlerweile rund 12,5 Milliarden

Euro.

Solange die Kliniken die Versäum-

nisse der Länder ausbügeln und

Überschüsse erwirtschaften oder

Kredite aufnehmen müssen, um

Krankenzimmer und Operationssäle

in Schuss zu halten, wird zwar trotz-

dem dank umsichtiger Budgetierung

der Häuser unter anderem in die

Digitalisierung investiert. Allerdings

wäre mit einer ordnungsgemäßen

Finanzausstattung in dieser Hinsicht

viel mehr möglich, um gerade auch

die Pflegekräfte zu entlasten.

Generell lassen sich die für die In-

vestitionen benötigten Überschüsse

nur erzielen, wenn mit den Einnah-

men aus den Fallpauschalen mehr

als sparsam gehaushaltet wird.

Würden die Länder endlich zu ihrer

Verantwortung gegenüber den Kli-

niken stehen, wäre die Pflegesitua-

tion zumindest in den Krankenhäu-

sern entspannter.

Das Bundesgesundheitsministerium

müsste nicht über Personalmindest-

grenzen und Systemänderungen

nachdenken, sondern könnte sich

voll auf die Situation in der Alten-

pflege und die Ausbildungsreform

konzentrieren.

Wer soll das bezahlen?

Und dann bleibt da noch die Gret-

chenfrage: Aus welchen Töpfen

soll der zusätzliche Bedarf für die

Alten- und Kran-

kenpflege – mehr

Stellen, mehr

Ausbildungsplät-

ze, mehr Lohn –

künftig bezahlt

werden? Bitten

wir Unterneh-

men, Arbeitneh-

mer und Selbst-

ständige über

die Beiträge zur

Kranken- und Pflegeversicherung

noch mehr zur Kasse? Oder lösen

wir die Kosten aus den bisherigen

Systemen und legen sie wie einige

Nachbarländer auf alle Steuerzahler

um? Bisher sind die Kranken- und

Pflegekas-

sen dank guter Konjunkturla-

ge und niedriger Arbeitslosenzahlen

gut gefüllt, doch wie sieht das in

20–30 Jahren aus, wenn die Baby-

boomer-Generation krank und pfle-

gebedürftig wird, gleichzeitig aber

weniger Menschen in die sozialen

Sicherungssysteme einzahlen, also

weniger zu verteilen ist? Viele Fra-

gen zum Thema sind noch offen

und wir müssen entscheiden, was

dieser Gesellschaft Pflege wert ist.

Die Politik muss endlich handeln,

und zwar über die nächsten Wahl-

perioden hinaus.

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