spricht mit den Angehörigen und
tauscht sich mit den Ärzten aus.
Das ist gut für die Patienten, aber
auch für die Mitarbeiter. Sie müs-
sen sich nicht immer neu in eine
Krankengeschichte einarbeiten.
Behrens: In einigen Seniorenhäu-
sern haben wir versuchsweise die
Fünf-Tage-Woche eingeführt und
damit gute Erfahrungen gemacht.
Verlässliche Dienste und eine weit
in die Zukunft reichende Planungs-
sicherheit wissen die Mitarbeiter
zu schätzen. Was in den Kliniken
die ‚Primäre Pflege‘ ist, ist bei uns
die Bezugspflege. Angehörige und
Bewohner haben in den Senioren-
häusern feste Ansprechpartner.
Die Pflegetouren stellen wir in den
Einrichtungen so nah wie möglich
nach den Bedürfnissen der Bewoh-
ner zusammen. Wer bis 11:00 Uhr
schlafen möchte, muss nicht um
7:00 Uhr gepflegt werden. Das stei-
gert auch die Arbeitszufriedenheit
der Mitarbeiter.
Und wie begegnet der Verbund der
Cellitinnen künftig dem Fachkräfte-
mangel?
Finke: Wir müssen es schaffen,
junge Menschen für die Pflege zu
begeistern. Das geht am besten,
wenn wir direkt Kontakt zu ihnen
bekommen. Einige Einrichtungen
arbeiten bereits mit Schulen aus
der Nachbarschaft zusammen. An
dieser Stelle müssen wir ansetzen,
bestehende Kooperationen aus-
bauen und den Radius erweitern.
Anschauliche Vorträge vor Neunt-,
Zehnt- und Elftklässlern, in denen
die Begeisterung für den Beruf rü-
berkommt und die Karrieremöglich-
keiten aufgezeigt werden, wird eine
meiner Aufgaben sein. Gleichzeitig
müssen wir uns um die Sozialen
Medien kümmern. Wie präsentieren
wir uns auf den Kommunikations-
kanälen der Jugendlichen und jun-
gen Erwachsenen? Welche Anreize
und Informationen brauchen sie,
um sich für eine Ausbildung bei uns
zu entscheiden? Welche Erwartun-
gen stellen sie an ihren zukünftigen
Arbeitsplatz? Antworten auf diese
Fragen zu finden wird meine große
Herausforderung der kommenden
Monate sein.
Kauffmann: Junge Bewerber wollen
einen Arbeitsplatz, der sicher ist
und sie herausfordert, ihnen aber
genug Freiraum für ihr Privatleben
lässt. Sie arbeiten gerne im Team
und stehen hierarchischen Struktu-
ren skeptisch bis ablehnend gegen-
über. Darauf müssen wir unsere
Führungsstruktur abstimmen und
die Leitungen schulen. Im letzten
Jahr habe ich bereits einen Work-
shop für Führungskräfte durchge-
führt, in dem wir uns mit dem The-
ma ‚Generation X, Y, Z beschäftigt
haben. Wichtig sind an dieser Stelle
keine neuen Konzepte, sondern
dass die Führungskräfte mitziehen.
Der Arbeitsplatz in der Pflege ist si-
cher – dieses Versprechen können
wir blind geben. In der Kommunika-
tion stellen wir uns gerade auf neue
Wege und Kanäle ein. Wir müssen
deutlich herausstellen, dass Pflege
mehr ist als waschen oder Essen
anreichen und außerdem ein rie-
siges Entwicklungs- und Karriere-
potenzial bietet.
Behrens: Mitarbeiterentwicklung
ist in diesem Zusammenhang ein
wichtiges Thema. Mit Koopera-
Stiftung der Cellitinnen zur
hl. Maria/Infos für Pflegende
■■
8 Krankenhäuser
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3 Therapiezentren
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2 Geriatrische
Reha-Kliniken
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2 Ambulante OP-Zentren
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19 Seniorenhäuser
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2 Ambulante Pflegedienste
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1 Hospiz
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3.900 Mitarbeiter in den
Kliniken
■■
1.800 Mitarbeiter in den
Senioreneinrichtungen
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Träger der Louise von
Marillac-Schule mit
450 Ausbildungsplätzen
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Träger der Akademie für
Gesundheitsberufe mit
540 Ausbildungsplätzen
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250 Fort- und
Weiterbildungen speziell für
Alten-, Gesundheits- und
Krankenpfleger
www.ergaenzen-sie-uns.de.
mir-mega-wichtig.dewirpflegen
facebook.com/cellitinnen/11
Titel | Thema
CellitinnenForum 2/2018