der Medikamente, der Prüfung und
Reinigung diverser Schläuche und
Katheter, dem Einstellen der Beat-
mungs- und Inhalationsgeräte und:
Sie müssen die Patienten immer
im Blick haben. Auf der Intensiv-
station des St. Marien-Hospitals
betreuen die Pfleger zwar weniger
Patienten als auf anderen Stationen,
aber dafür müssen sie die Lebens-
funktionen und Medikamente der
Kranken ständig überwachen. Der
Gesundheitszustand der Intensiv-
patienten kann sich von einer zur
anderen Minute lebensgefährlich
verschlechtern.
Der Geräuschpegel auf der Intensiv-
station ist hoch. Es piepst, gluckert
und rauscht ununterbrochen. So-
bald Blutdruck, Puls, Körpertempe-
ratur, Herz- oder Atmungsfrequenz
von der Norm abweichen, schlagen
die Geräte Alarm. Das strengt an,
sowohl Patienten als auch Mitarbei-
ter. Nicht immer ist ein Alarm alar-
mierend, doch Leni und die Kollegen
müssen ihn prüfen. Und so pendeln
sie ständig zwischen den Zimmern
hin und her. Wie viele Kilometer sie
in einer Schicht zurücklegen, möch-
te ich wissen. Sie überlegen. Kurz
im Internet gesucht und ich kann
ihnen mitteilen: Mindestens 12 Ki-
lometer pro Dienst, wenn Kollegen
ausfallen auch mal bis zu 20. „Wir
sind schon echt fit“, kommentiert
Kathi und erinnert daran, wie schäd-
lich das Sitzen im Büro ist.
Und schon sind wir wieder unter-
wegs, diesmal zu Frau S. Frau S.
ist ansprechbar und nicht mehr
desorientiert. Sie hat einige Stun-
den sitzend im Mobilisationsstuhl
verbracht. Das stärkt Kreislauf und
Lunge. Außerdem mindert die sit-
zende Haltung unter anderem die
Thrombosegefahr, sie strengt aber
auch sehr an. Mit routinierten Hand-
griffen und mithilfe eines Rollbretts
schaffen Kathi und Leni Frau S. vor-
sichtig wieder ins Bett. Nach der
Grund- und Behandlungspflege
erledigen die beiden gewissenhaft
die Dokumentation. Jede Medika-
mentengabe, jeder Pflegehandgriff
wird sorgfältig in Listen eingetra-
gen und kann so von den Kollegen
nachvollzogen werden. Zwischen-
durch legen Leni und Kathi am Sta-
tionsempfang einen Stopp ein, um
Medikamente und künstliche Er-
nährungspäckchen zu holen. Dabei
scherzen sie mit der guten Seele der
Station, Sekretärin Anna, und an-
deren Pflegern. Auch am Empfang
piepst es ununterbrochen. Die an
den Monitoren abzulesenden Vital-
parameter aller Patienten bitten laut
um Beachtung.
Schichtwechsel
Kurz vor 13:00 Uhr treffen nach und
nach die Gesundheits- und Kran-
kenpfleger des Spätdienstes ein.
Dank der außerplanmäßigen Unter-
stützung von Kathi sind Herr M.,
Frau S. und Herr W. gut versorgt,
die Dokumentationspläne bereits
vollständig ausgefüllt. Die Freun-
dinnen machen mit ihren Smart-
phones noch ein paar Fotos für die
Bildergeschichte auf Instagram und
gehen den Kollegen zur Hand. Nach
und nach treffen alle Mitarbeiter des
Frühdienstes am Empfang ein. Nun
heißt es, die letzten Ergänzungen in
den Dokumentationen erledigen,
Spritzen vorbereiten und beschrif-
ten, die Haltbarkeitsdaten der Blut-
konserven prüfen, den Schrank mit
den Opiaten einer strengen Inven-
tur unterziehen und auf das Ende
der Dienstbesprechung der nach-
folgenden Schicht warten. Wenn
diese beendet ist, wird jeder Patient
persönlich übergeben.
Seit wann er auf der Intensivstation
des St. Marien-Hospitals tätig ist,
möchte ich von Pfleger Matthäus
wissen. Seit 20 Jahren – mit dieser
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Titel | Thema
CellitinnenForum 2/2018