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e.V. Positionspapier: Verbesserung der medizi-

nischen Versorgung für Kinder und Jugendliche

– Problem: Sicherheit der Arzneimitteltherapien.

Abrufbar unter

www.bpi.de/fileadmin/_migra-

ted/pics/BPI-Positionspapier-Kinderarzneimit-

tel-11.14.pdf. Stand: November 2014

6 Gensthaler BM. Kinderarzneimittel: EU-Verord-

nung greift kaum. Pharm. Ztg. 2010; 155; 4858.

7 Initiative Arzneimittel für Kinder, Bundes-

verband der Arzneimittel-Hersteller (BAH).

Klinische Studien mit Kindern. Abrufbar unter

www.arzneimittel4kids.de/thema-kinderarz-

neimittel/regulatorische-besonderheiten-bei-

kinderarzneimitteln.html

8 Hüttemann D. Tropflösung: Säugling stirbt nach

Fehlanwendung. Pharm Ztg. 2017; 162: 94-95

9 Fachinformation Vigantoletten® 500 I.E./1000

I.E Vitamin D3 Tabletten. Stand: Dezember 2015

10 Berthe-Aucejo A, Girard D, Lorrot M, Bellett-

re X, Faye A, Mercier JC, Brion F, Bourdon O,

Prot-Labarthe S. Evaluation of frequency of

paediatric oral liquid medication dosing errors

by caregivers: amoxicillin and josamycin. Arch

Dis Child 2016; 101:359-364 doi:10.1136/arch-

dischild-2015-309426.

11 Deutsche Gesellschaft für Phytotherapie e.V.

Alkohol in Phytopharmaka. Abrufbar unter

www.phytotherapy.org/de/fragen-zur-phyto-

therapie/faqs-zur-phytotherapie/alkohol-in-

phytopharmaka/

12 ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothe-

kerverbände. Bei Arzneimitteln für Kinder auf

Alkoholgehalt achten. Pressemittelung März

2009, abrufbar auf

www.abda.de

13 Biermann D. Babys erstes Jahr: Arzneimittel

richtig anwenden. PTA Forum 11/2014; 54-56.

14 Gräfe KA. Augenarzneimittel: Richtig tropfen

will gelernt sein. Pharm Ztg. 2015; 160: 2730 –

2731.

15 Becker C. Orodispersible Arzneiformen:

Sekundenschnell resorbiert. Pharm. Ztg. 2012;

157:4111.

und anschließend in den Nacken, wobei es

kräftig schlucken soll. Anschließend sollte

es ein großes Glas Wasser trinken.

Minitabletten haben einen Durch-

messer von etwa 2 Millimetern. Vorteile

dieser Darreichungsform sind, dass sie

genau und altersgerecht dosiert wer-

den können. Auch sind viele Arzneistoffe

in festem Zustand besser haltbar als in

flüssiger Formulierung. Studien zeigen,

dass Minitabletten auch von den kleinen

Patienten recht problemlos angewen-

det und akzeptiert werden: Mehr als drei

Viertel der vier-und fünfjährigen Kinder

konnten in einer Untersuchung Minita-

bletten ohne Probleme schlucken. Auch

in weiteren Studien punkteten die Mi-

nitabletten bei Akzeptanz und Compli-

ance: Die Kinder gaben ihnen sogar den

Vorzug vor Saft oder Sirup. Bislang gibt

es allerdings noch kaum Minitabletten

auf dem Markt (zum Beispiel Orfiril® long

Retard-Minitabletten).

Eine Weiterentwicklung sind orodis-

persible Minitabletten, die in der Mund-

höhle zerfallen und den Wirkstoff frei-

setzen. Bekannt ist die Technologie etwa

von den Fluoretten® zur Kariesprophylaxe

für Kinder. In klinischen Studien werden

orodispersible Minitabletten bei weiteren

Indikationen getestet. Auch Schmelzta-

bletten und Lyophilisate sind im Grunde

geeignete Kinder-Arzneiformen. Einige

spezielle Kinder-Präparate (zum Beispiel

Nurofen® Schmelztabletten Lemon ge-

gen Schmerzen oder Aerius® Schmelzta-

bletten bei Allergie) sind bereits in dieser

Formulierung auf dem Markt. Nachteilig

ist allerdings, dass Lyophilisate hygrosko-

pisch und fragil sind und außerdem relativ

teuer zu produzieren.

REFERENZEN & LITERATUR

1 von Mandach U. Wirksamkeit und Sicherheit

von Kinderarzneimitteln aus pharmakologi-

scher Sicht. Pädiatrie 4+5/09, abrufbar unter

www.sprechzimmer.ch

2 Koletzko B, Harnack GA. Kinderheilkunde und

Jugendmedizin. 12. Auflage. Springer Verlag,

Berlin. 2003.

3 Hinneburg I. Sichere Arzneitherapie bei Kindern.

Pharm Ztg. 2011; 156: 2588 – 2589.

4 Modifiziert nach: Glaeske G, Keller S. Kinder und

Arzneimittel. Herausgeber: Techniker Kranken-

kasse, abrufbar unter

www.tk.de

, Stand: August

2015.

5 Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie

ZUSAMMENFASSUNG UND EMPFEHLUNGEN:

Kinder sind keine kleinen Erwachsenen: Ihr Stoffwechsel unterscheidet sich grund-

legend von dem Erwachsener. So ist bei Säuglingen etwa die Magen-Darm-Motilität

verzögert, Organbarrieren wie die Blut-Hirn-Schranke sind noch nicht vollständig

ausgereift. Außerdem ist der Körperwasseranteil erhöht, Leber und Nieren arbeiten

noch nicht in vollem Ausmaß. Das alles hat Einfluss auf die Resorption, Verteilung

und Metabolisierung von Arzneistoffen und damit auf die Dosis.

Insbesondere bei schwerwiegenden, seltenen Erkrankungen gibt es nicht genü-

gend Arzneimittel, die an Kindern getestet wurden und für ihre Altersgruppe zuge-

lassen sind. Seit 2007 müssen Pharmahersteller laut einer EU-Verordnung deshalb bei

der Zulassung neuer Arzneimittel auch Daten zum Einsatz bei Kindern einreichen.

Bei bereits zugelassenen Arzneimitteln muss der Hersteller zusätzlich pädiatrische

Studien durchführen und anschließend eine spezielle Kinderzulassung beantragen.

Flüssige Darreichungsformen wie Säfte, Tropfen oder Lösungen eignen sich gut

für die Arzneimitteltherapie von Kindern. Bei der Gabe sollte eine Dosierhilfe, etwa

eine Dosierpipette oder Einmalspritze, verwendet werden. Die aufgezogene Lösung

darf anschließend nicht direkt in den Rachen des Kindes gespritzt werden, sondern

sollte langsam in die Wangentasche geträufelt werden, damit sich das Kind nicht

verschluckt. Antibiotika-Trockensäfte, Suppositorien sowie Augen-, Nasen und

Ohrentopfen sind ebenfalls beratungsintensive Darreichungsformen, deren Zuberei-

tung beziehungsweise Anwendung der Apotheker den Eltern genau erläutern sollte.

Für die Therapie von Kindern interessante Darreichungsformen sind außerdemMi-

nitabletten mit einem Durchmesser von etwa 2 Millimetern, orodispersible Minitab-

letten, die in der Mundhöhle zerfallen sowie Lyophilisate.

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 / AKWL Fortbildung Aktuell – Das Journal

ARZNEIMITTEL FÜR KINDER